Gemeindeblatt vom 13. Januar 2017

Liebe Hainewalder, liebe Leserinnen und Leser des Nachrichtenblattes,

Selten aber schön… Ein winterlicher Eindruck mit Blick von der Siedlung zur Kirche. Foto: J. Walther

Selten aber schön… Ein winterlicher Eindruck mit Blick von der Siedlung zur Kirche. Foto: J. Walther

als ich einer Hainewalder Bürgerin kürzlich noch viel Gesundheit fürs neue Jahr wünschte, erwiderte sie mir, ich sollte ihr besser zufriedenere Menschen wünschen. Da ist was dran und die Aussage regt zum Nachdenken an. Sicher ist, dass wir Deutschen größtenteils rein materiell im Weltmaßstab „auf der Sahne schwimmen“, wie es so schön heißt. Keiner muss hungern und frieren und keiner muss unter einer Brücke schlafen. Der Wohlstand hat uns auch in gewisser Weise träge gemacht. Der Sozialstaat sichert jedem seine Existenz ab und wer was leistet, kann sich eine gesicherte Existenz aufbauen. Wer besonders viel leistet oder einfach clever genug ist, kann sogar sehr reich werden. Wer genug kriminelle Energie hat, muss nicht mal besonders viel leisten oder klug sein, um zu üppigem Wohlstand zu kommen – siehe Internetkriminalität, Einbrüche, Steuerhinterziehungen usw. Die Möglichkeiten, sich zu verwirklichen und es zu Etwas zu bringen, sind scheinbar unerschöpflich.

Man muss eben auch die nötigen Ellenbogen haben und keine Schwächen zeigen. So wünsche ich den Lesern des Nachrichtenblattes, dass sie alle guten Eigenschaften mitbringen, um dieses Jahr zufrieden sein zu können.

Ach, ich wollte doch das Radio während des Schreibens ausschalten… Soeben bringt der Sender MDR-Kultur, dass eine deutsche Firma ABC (Atom-/Bio/Chemiewaffen) – sichere Bunker für den Privathaushalt für schlaffe 60T Euro das Stück – natürlich nur die Grundausstattung – im Lande reißend losbekommt. Was soll ich als Hörer nur davon halten. Haben die Medien am Wochenende kein wichtigeres Thema? Kein Wunder, dass sie an Glaubwürdigkeit verlieren. Sie verbreiten doch nur Angst. Oder? Es langt ja nicht mehr, sein Haus einbruchsicher aufzurüsten. Der kluge Mensch, der sich das auch leisten kann, baut sich einen Bunker. Aber was soll’s? Mein Sohn sagt, in der Schweiz gehört der hauseigene Atombunker zur Grundausstattung eines soliden Grundstückes. Mir fehlt wohl nur die Phantasie, den ganz normalen Wahnsinn zu begreifen.

Sollten wir auf dieser Welt im neuen Jahr nicht alles Menschenmögliche dafür tun, dass Zweifel an Sicherheit, in welcher Form auch immer, nicht erst geweckt werden. Könnte das Geld für Sicherheit und Abschottung nicht für den Frieden auf unserer Erde eingesetzt werden? Frieden, friedvoll, zufrieden…

Die deutsche Sprache bietet viele Worte, die den Frieden beinhalten. Frieden, sinnbildlich die Abwesenheit von Streit und Gewalt. Warum ist er nur so schwer herzustellen? So wünsche ich mir friedlichere Menschen. Damit wird es auch zufriedenere Erdenbürger geben. In diesem Jahr ist Bundestagswahl. Ich hoffe sehr, dass die Partei die meisten Stimmen bekommt, die sich für den Weltfrieden konsequent einsetzt.

Pfarrerin ins Amt eingeführt

Den Frieden auf die Fahnen geschrieben hat sich bestimmt Frau Christiane Zitzkat. Sie wurde am 5. Januar als Pfarrerin in die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Großschönau mit den Orten Hainewalde, Hörnitz und Waltersdorf eingeführt. Neben Herrn Pfarrer Krumbiegel aus Großschönau wird sie die Kirchengeschicke leiten. Ich gratuliere Frau Zitzkat herzlich für ihre Berufung in das Amt und freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit, so wie ich sie mit Pfarrer Christian Kreusel und Pfarrer Matthias Schmidt in der Vergangenheit zum Wohle der Kirchgemeinde und der politischen Gemeinde bereits erfahren konnte.

Über die Maßnahmen 2017 in unserem Ort werde ich in der nächsten Ausgabe des Nachrichtenblattes berichten. Bis dahin gibt es noch einige bürokratische Hürden zu nehmen. Schließlich gilt es, die „Vor-Wahlgeschenke“ der Politiker sinnvoll einzusetzen. Alles unter dem Motto: das Heu (Geld), was kurz vor der Wahl nicht eingefahren wird, wird es nach der Wahl auf absehbare Zeit nicht geben“. Dieses Spiel muss man nicht verstehen, weil es mit Gleichbehandlung der Parteien und Demokratie meines Erachtens nichts zu tun hat.

Keine Gasversorgung in Hainewalde

ENSO gibt nicht Gas!!! Nach zwischenzeitlichen Hoffnungsschimmern kam vor Weihnachten das „Aus“ für eine Erdgasversorgung in unserem Ort. Seitens der Gemeinde wurde alles getan, um diesem Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Laut Aussage der ENSO hat die Bundesnetzagentur die Unterstützung für die angedachte Maßnahme entzogen und die Bundesregierung hat mit der Parole, dass in 10 Jahren Erdgas in Deutschland keine Rolle mehr spielen wird, nicht zur Motivation beigetragen.
Diese Verunsicherung hat wohl auch dazu beigetragen, dass die Hausbesitzer in den Bereichen Siedlung/Charlottenruh/Bahnhofstraße sehr verhalten an die Antragstellung herangegangen sind. Ich finde es schade, dass das Projekt nicht umgesetzt wird. Im Gegensatz dazu soll eine Erweiterung der Internetqualität mit staatlichem Druck durchgesetzt werden. Na wer weiß, vielleicht kann man per Internet künftig auch heizen…

Hainewalde sucht eine Ortswegewartin

Die Gemeinde hat noch ein Ehrenamt an einen wanderfreudigen Einwohner/In zu vergeben. Gesucht wird ein Ortswegewart. Seine vornehmste Aufgabe wird es sein, sich um die Ausschilderung unserer Wanderwege und deren Zustandserfassung zu kümmern. Der Aufwand wird erstattet. Interessenten möchten sich bitte bei der Gemeinde Hainewalde (035841 60 99 10) melden. Diese gemeinnützige Tätigkeit hatte bis Mitte letzten Jahres Frau Böhme mit viel Enthusiasmus wahrgenommen.

Ich wünsche Ihnen für 2017 eine friedliche Grundeinstellung und viel Zufriedenheit.

Jürgen Walther
Bürgermeister