Aus dem Gemeindeblatt
Gemeinde Hainewalde • Bekanntmachungen 14.9.2007
Verantwortlich für den Inhalt: Bürgermeister Jürgen Walther
Liebe Hainewalder,
liebe Leser des Nachrichtenblattes,
die heitere Resonanz auf mein „Märchen“ im letzten Blatt hat gezeigt, dass der geneigte Leser nicht immer nur schnöde Sachstandsberichte zu allen möglichen Problemen lesen will, sondern durchaus auch der leichten Muse zugetan ist. Die einen hatten viel Spaß daran, andere waren sichtlich verärgert, dass sie sich indirekt in der Geschichte wiederfanden. Nun heißt es ja, in jedem Märchen steckt ein Stückchen Wahrheit. Leider enthielt mein Märchen viele, aber eher traurige Wahrheiten. So sagte mir ein bisher sehr aktives Mitglied im Schlossverein: „Wie soll ich denn meine Mitarbeit im Verein werten, wenn mir praktisch von einer Minute zur anderen die Grundlage für meine ehrenamtliche Tätigkeit entzogen wird. Um die Frage des Zugangs zum Schloss zu klären, hätte man doch dem Verein nicht fristlos kündigen müssen. Das Auswechseln der Türschlösser hätte jeder akzeptiert und der angegebene Zweck wäre erfüllt gewesen. Aber jetzt gibt es wohl neue Leute, die das Schloss retten werden und die haben wohl alle Rechte erworben…“
Nun wir werden sehen, ob die „Prinzen“ ihre angekündigte Wohltäterschaft wahr machen oder eher wieder auf märchenhafte Weise verschwinden — ebenso, wie sie aufgetaucht sind.
Unabhängig von den Querelen wurde der Abschluss der SZ-Schlössertour in Hainewalde durch eine gelungene Blitzaktion zwischen Besitzer, dem Schlossverein, den derzeitigen „Mietern“ und vielen Helfern gerettet und eine peinliche Offenbarung blieb allen erspart. Ich würde mir nur wünschen, dass der derzeitige Zustand schnellstmöglich überwunden wird und der Schlossverein den bisher beispiellosen und erfolgreichen Kampf für den baulichen Erhalt des Schlosses wieder aktivieren kann. Denn jeden Tag, so sind sich Gutachter einig, kann der Ostflügel einstürzen.
Und so sind auch die 700 Euro, die die Bäckerei Liebe aus Großschönau aus dem Erlös der Beköstigung zur SZ-Tour dem Verein überließ, nicht ein Tropfen auf den heißen Stein von mehreren hunderttausend Euro, sondern ein starkes Glied in der Kette, die das Schloss zusammenhalten soll.
Leute, die nicht von hier sind und die da meinen, der Schlossverein sollte sich auflösen, wissen nicht, was sie sagen und haben wohl auch noch nie im Sinne der Allgemeinheit in einem Verein gewirkt und immer nur ans eigene Geld gedacht. Diese Menschen, die da meinen, wir wären unverständige Hinterwäldler, müssen nicht unsere Freunde sein und schon gar nicht der Maßstab für das Zusammenwachsen von Ost und West.
Bei allem Ärger, Spekulationen und Ungereimtheiten, die es zur Zeit ums Schloss gibt, kann es auch ein Anfang sein, dass sich alle, die dafür Verantwortung tragen, zu einem neuen Bündnis zum Erhalt des Schlosses zusammenfinden und dem Areal ganz neue Perspektiven geben. Also versuchen wir die Sache positiv zu betrachten!
Ich hoffe, positiv haben unsere Milleniumkinder auch den Einstieg in den Schulalltag genommen. Ich wünsche den ABC-Schützen jedenfalls viel Spaß beim Lernen.
Damit sie sich nach der Schule auch richtig wohl fühlen, haben wir zwei Horträume renoviert. Unsere Hortnerinnen kümmern sich noch um neue Gardinen, so dass es richtig gemütlich wird.
Die Baumaßnahmen am Sanitärtrakt hat die Firma Vass aus Großschönau inzwischen begonnen und schätzungsweise ab Ende November werden die Kinder den Neubau nutzen können und wenn alles klappt auch „barrierefrei“ mit Hausschuhen vom Hort bis in die Kita gelangen.
Übrigens haben die Kollegen vom Bauhof mit Unterstützung unserer fleißigen MAE-Kräfte an der Südseite des Hortgebäudes (Schulanbau) eine massive Zufahrt in Richtung Fußweg zum künftigen Kräutergarten auf dem Pfarrgelände gebaut. Vielen Dank an Herrn Dr. Wacker, der uns bei der Planung tatkräftig unterstützt hat. Großen Dank auch an Herrn Pfarrer Schmidt und seine Mitstreiter, die mit der Anlage eines Kräutergartens in unmittelbarer Nähe zur Kita eine neue Attraktion schaffen, die bestimmt nicht nur für unsere Kräuterweiblein, sondern auch für die Kinder ein lehrreiches Kleinod werden wird. So fügt sich ein Pussel zum anderen und vielleicht wird das Schloss einmal das Glanzstück sein — um zum Thema Märchen und trotzdem realistischen Visionen zurückzukehren.
Ihr Jürgen Walther