Uta und Knut Schwarzbach suchen Bilder für die Ausstellung über ihren Vater Alwin Schwarzbach aus. Foto: Thomas Knorr

Uta und Knut Schwarzbach

Maler kommt zu späten Ehren

Von Jan Lange

Viele Hainewalder werden sich an den 2004 verstorbenen Alwin Schwarzbach noch gut erinnern. Schließlich war der Hobbykünstler bis ins hohe Alter unermüdlich in seiner Heimat unterwegs, um schöne Motive malerisch festzuhalten. Selbst ein Schlaganfall hinderte ihn nicht daran zu malen. „Anfangs konnte er keinen geraden Strich mehr machen“, erinnert sich seine älteste Tochter Uta. „Doch er übte sehr oft, manchmal stundenlang, bis es wieder besser wurde.“

Über 100 Bilder geschaffen

In den 80er Jahren hatte sich Alwin Schwarzbach in der oberen Etage seines Wohnhauses ein kleines Atelier geschaffen – ein Stück der sechs Meter langen Küche wurde dafür abgetrennt. Hier brachte er die Skizzen, die er bei seinen Spaziergängen anfertigte, dann auf die Leinwand. „Zuletzt saß er hier immer am Fenster und malte das, was er draußen sah“, erzählt Uta Schwarzbach.

Weit über 100 Bilder schuf der 1910 geborene Hobbymaler bis zu seinem Tod vor drei Jahren. Gemalt hat der gebürtige Olbersdorfer, der seit 1914 in Hainewalde lebte, ausschließlich Landschaften sowie Blumen und auch einige Stillleben. Seine Motive suchte er nicht nur im eigenen Ort, sondern auch in Zittau und im Gebirge bis hinein ins Tschechische. „Er malte beispielsweise auch das Kraftwerk in Hirschfelde mit den riesigen Dampfwolken“, sagt Uta Schwarzbach.

Viele der Werke hängen noch heute in seinem Wohnhaus, der Rest ist in Besitz von Nachbarn, Verwandten oder Bekannten. Denn viele Bilder waren Auftragsarbeiten. „Mancher im Ort brauchte für seine Verwandten ein Weihnachtsgeschenk und bestellte deshalb bei meinem Vater ein Bild“, berichtet die 64-Jährige. Die gefragtesten Motive waren dabei das Kanitz-Kyawsche Schloss und die Himmelsbrücke. Eines seiner zahlreichen Bilder von der Himmelsbrücke ziert übrigens die Titelseite des 1994 erschienenen Buches „Hainewalde – im Tal der Mandau“. Auch bei der Jahre später erschienenen Neuauflage wurde das Motiv wieder verwendet.

Größtes Werk im Bürgersaal

Sein größtes Werk – 1,20 mal drei Meter – malte er für die Gemeinde. Ursprünglich sollte es das Buswartehäuschen vor dem Gemeindeamt zieren. Doch die Hainewalder befürchteten, dass es hier beschädigt wird. Und so hängt es heute im Bürgersaal der Turn- und Festhalle.

Nun sind seine Bilder erstmals in einer Ausstellung zu sehen. „Das hätte meinen Vater sehr gefreut“, ist sich Uta Schwarzbach sicher. Die Idee zu der Bilderschau kam von Pfarrer Matthias Schmidt, der damit das kulturelle Leben im Ort fördern will.

Am Sonnabend sind die Bilder von Alwin Schwarzbach von 14 bis 17 Uhr in der Pfarrscheune zu sehen. Danach können sie bis Ende Januar nach Voranmeldung übers Pfarramt besichtigt werden.

Quelle: sz-online.de 13.12.2007

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