Hainewalde hat jetzt ein Haus der kleinen Forscher

Die örtliche Kita hat ihr Bildungsangebot zertifizieren lassen. Entdeckergeist wird hier groß geschrieben.

Von Elke Schmidt

Die Kinder der Kita „Mandauspatzen“ und Leiterin Susanne Wolf jubeln. Sie sind jetzt offiziell kleine Forscher. Das Zertifikat hat Steffi Piesch (re.) von der Initiative aber erst mal wieder mitgenommen. Die offizielle Übergabe erfolgt im Juni. Foto: Thomas Eichler

Die Kinder der Kita „Mandauspatzen“ und Leiterin Susanne Wolf jubeln. Sie sind jetzt offiziell kleine Forscher. Das Zertifikat hat Steffi Piesch (re.) von der Initiative aber erst mal wieder mitgenommen. Die offizielle Übergabe erfolgt im Juni. Foto: Thomas Eichler

Der Freitag ist für die Kinder der Hainewalder Kita in mehrfacher Hinsicht ein ganz besonderer Tag gewesen. Am Nachmittag feierten sie ihr großes Kinderfest, das nur aller zwei Jahre stattfindet. Da war von Ponyreiten über Basteln und Bogenschießen bis hin zum Kinderschminken für alle etwas dabei. Diesmal waren aber auch viele offizielle Gäste bei den „Mandauspatzen“. Besonders haben sich die Erzieherinnen, die Kinder und ihre Eltern über den Besuch von Steffi Piesch gefreut. Die Koordinatorin des lokalen Netzwerks „Haus der kleinen Forscher“ in Dresden brachte das offizielle Zertifikat der Initiative mit. Es bescheinigt den Hainewaldern eine besonders gute Arbeit in der frühkindlichen Bildung.

„Wir forschen, experimentieren, erleben die Natur, entdecken jeden Tag Neues und dokumentieren das und wurden jetzt ganz toll für unsere Arbeit belohnt“, sagt Kita-Leiterin Susanne Wolf vor der Übergabe. Ihre Bewerbung beim „Haus der kleinen Forscher“ war mehr als erfolgreich. Deutschlands größte Frühbildungsinitiative will den Entdeckergeist von Mädchen und Jungen fördern und den Erkenntnisprozess der Kinder durch die Erzieherinnen besonders in naturwissenschaftlichen Fragen begleiten lassen, sagt Steffi Piesch. Den Kindern solle bewusst werden, dass sie lernen. Die Stiftung ist deutschlandweit aktiv und zertifiziert die Einrichtungen nach einem festgelegten Verfahren und die Kita Hainewalde liegt in der Bewertung stolze 17 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Und zwar in allen vier bewerteten Qualitätskriterien. Da geht es unter anderem um die Frage, welche naturwissenschaftlichen oder technischen Bildungsinhalte vermittelt werden und ob Fortbildungen besucht werden. Wichtig ist zum Beispiel auch, welchen Raum die Kinder zum Forschen nutzen können oder dass den Kindern überhaupt bewusst wird, dass sie lernen. Schließlich wird auch bewertet, wie gut sich die Kitas nach außen öffnen. Das sei oft der Schwachpunkt bei den Bewerbungen, aber in Hainwalde besonders gut. Die „Mandauspatzen“ arbeiten oft mit dem örtlichen Kräuterverein zusammen und besuchen regelmäßig andere Einrichtungen wie die Erfinderwerkstatt Oderwitz oder den unweit gelegenen Eurohof.

Als Beweis für die erfolgreiche Bewerbung gibt es eine Plakette. Die hatte Steffi Piesch zwar mitgebracht und einmal gezeigt, jedoch gleich wieder eingepackt. Im Juni fahren Vertreter der Kita nach Dresden und bekommen sie dort in einem feierlichen Rahmen noch einmal übergeben.

Doch das ist nicht die einzige feierliche Übergabe an diesem Nachmittag. Der Schülerrat vom Christian-Weise-Gymnasium in Zittau überbringt ebenfalls eine Spende von 150 Euro. „Wir haben gehört, dass hier eine Forschungsecke eingerichtet werden soll“, sagt Schülersprecher Erik-Holm Langhof. Das finden wir gut und wollen die Idee unterstützen. Die Spendengelder stammen vom Spendenmarathon im November in der Weinau. Das Geld wird das Kita-Team für ein Endoskop für Erforschungen in der Natur und Mikroskope für Erforschung- und Experimentierarbeiten mit den Kindern verwenden. Nicht zuletzt haben verschiedene Hainewalder und eine Zittauer Firma mehrere hundert Euro Spenden überreicht. Das Team dankt ihnen allen und wird dieses Geld für die neue Kreativwerkstatt einsetzen. Die Kinder hatten unterdessen einen wunderschönen Nachmittag in ihrem Garten und am Montag eine weitere Überraschung. Steffi Piesch hatte zusätzlich Gummibärchen für alle mitgebracht und einen Blumenkasten mit Samen. Den werden sie säen und herausfinden, welche Pflanzen daraus entstehen.

Quelle: SZ-online.de vom 23. Mai 2017

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