Auf blauen Sohlen in den neuen Turnraum
Von Gabriel Wandt

Kitaknirpse und Hortkinder in Hainewalde haben jetzt einen neuen Raum zum Turnen. Auch örtliche Vereine können den modernen Raum, der auch mit Fußbodenheizung ausgestattet ist, nutzen. Foto: Matthias Weber
Mit so viel Interesse war im Ort nicht gerechnet worden: Rund 160 Besucher haben sich am Sonnabend den neuen Turnraum im Nebengebäude der Hainewalder Kindertagesstätte Mandauspatzen angesehen. Große und kleine Gäste waren dabei, Eltern, Großeltern, ehemalige Kita-Mitarbeiter und viele mehr, erzählt Bürgermeister Jürgen Walther.
Auf blauen Sohlen – nämlich in schützenden Überschuhen – sind sie über die neuen Böden spaziert und waren begeistert.
Und auch der Bürgermeister freut sich über das, was da geschafft wurde. Ganz einfach sei es ja nicht gewesen, erzählt er. Denn die beauftragten einheimischen Firmen hätten ganz offenbar sehr viele Aufträge zu erledigen gehabt. Also musste die Gemeinde hinterher sein, dass die Termine eingehalten wurden und die Abrechnung der Fördergelder rechtzeitig klappt. Schließlich hat alles funktioniert, und so konnten sich am vergangenen Wochenende die Türen für alle Neugierigen öffnen.
Übers Jahr 2011 war in dem Kita-Gebäude gebaut worden. Wo früher ein großer Speisesaal für Grund- und Mittelschüler gewesen ist, sind nun zeitgemäßere Räume entstanden.
Der Turnraum hat dabei gleich mehrere Vorteile: Er ist modern eingerichtet, verfügt über Prallschutzwände, die Verletzungen minimieren sollen. Der Raum ist durch die weiße Decke heller geworden, obwohl Fensterflächen verringert wurden. Dafür haben die Fenster nun ballsichere Scheiben. “Hier sollen die Kindergarten- und Hortkinder ihr Ballgefühl trainieren können”, sagt Bürgermeister Walther. Und noch mehr ist möglich im neuen Raum. Ein Bällebad sorgt für Spaß, eine Fußbodenheizung bringt den Raum auf die richtige Temperatur.
Wenn die Kinder am Nachmittag das Gebäude verlassen, wird es beispielsweise auch örtlichen Vereinen offen stehen. Das werde sich nun nach und nach ergeben, sagt der Bürgermeister. Erste Anfragen gebe es schon. Gerade die Fußbodenheizung macht den Raum für Turnen oder Gymnastik interessant. Und die Gemeinde spart sich dadurch die hohen Betriebskosten für die große Turnhalle.
Neben dem neuen Turnraum ist ein neuer Speiseraum entstanden, der auch mit neuen Stühlen ausgestattet worden ist. Die Wände sind ebenfalls weiß gehalten, die Kita hat die Möglichkeit, sie nun selbst zu gestalten. Die ersten Farbtupfer haben nicht lange auf sich warten lassen: Einige selbst gemalte bunte Bilder sind schon aufgehängt.
Saniert worden ist ebenfalls der Küchenraum in dem Gebäude. Hier ist eine Warmhalte- und Aufwaschküche eingerichtet. Selbst gekocht wird hier nicht mehr, und das wird auch so bleiben, erklärt Bürgermeister Walther. Dafür soll bei der diesjährigen Sanierung der Turnhalle dort eine Küche eingebaut werden. Dann wird auch wieder frisch vor Ort für die Kinder gekocht, kündigt Walther an.
Die großen Räume im Kita-Gebäude sind fertig, die örtlichen Bauhofmitarbeiter sind aber dort noch beschäftigt: In Eigenleistung richten sie ein WC ein für die Nutzer des neuen Turnraums. Überhaupt sei bei der Sanierung so einiges durch die Bauhofleute geschafft worden, so Walther.
Die nötigen Gelder für die Gebäudesanierung hat die Gemeinde über ein Entwicklungsprogramm der Europäischen Union erhalten. 70 Prozent der Kosten sind so zusammengekommen. Insgesamt gut 206.000 Euro haben die Innenarbeiten und weitere 140.000 Euro die Arbeiten der Außensanierung gekostet. Dieser Tage beendet die Gemeinde damit ein Projekt, das bereits seit etlichen Jahren besprochen und geplant worden war. Nun richten sich die Blicke auf eine andere wichtige Baustelle: die örtliche Turnhalle. Nach dem Winter wird hier noch ungefähr vier Wochen im Außenbereich gearbeitet, schätzt Bürgermeister Walther. Danach folgen im Inneren Arbeiten an Fluchtwegen, am Brandschutz – und am Küchenraum, der dann wieder für die Kita wichtig ist.
Quelle: SZ-Online vom 21.02.2012