Bäckerkunden lieben die Abwechslung

Von Jan Lange

Bäckerkunden lieben die Abwechslung

Mit unserem Laden in Hirschfelde könnten wir allein nicht überleben. Dies geht nur durch die Belieferungen von Einrichtungen wie dem Krankenhaus oder Altenheime und unserer Zittauer Filiale im Lidl-Markt. Allerdings werden viele Märkte mit Backstationen aufgerüstet, wo es die Waren zum halben Preis gibt. Da ist es schwierig gegenzuhalten. Mithalten können wir nicht über den Preis, sondern nur über die Qualität. Mit unserer Filiale haben wir bisher ganz gut dagegengehalten. Fotos: Mario Heinke
Jens Rönsch, Bäckerei Rönsch Hirschfelde

Lesehinweis: Lesen Sie zur Bäckerei Feller in Hainewalde am Ende des Artikels

Samstags holen Marietta und Werner Rücker ihre Semmeln immer beim Hartmann-Bäcker. In der Woche kaufen die beiden Ostritzer ihre Backwaren auch bei anderen Bäckern. “Das kommt darauf an, wo wir gerade sind und wie es sich ergibt”, erzählt die 61-Jährige. Eingekauft werde aber generell nur bei Ostritzer Bäckern.
Bei Marion Prange ist es nicht anders. Die Ostritzer Bürgermeisterin setzt ebenfalls ganz auf die einheimischen Bäcker. Ein Stammgeschäft hat aber auch sie nicht. “Wir gehen überall hin”, sagt die Rathauschefin.

Immerhin vier Bäcker und Konditoren gibt es noch in der Neißestadt. Auf etwa 600 Einwohner kommt demnach ein Bäcker. Im Nachbarort Hirschfelde ist es ein Bäcker für 500 Einwohner. Die Kunden sind in der Praxis natürlich nicht so ausgeglichen verteilt. Jeder Ostritzer Bäcker hat zwar eine gewisse Stammkundschaft, doch die meisten Kunden lieben die Abwechslung. “Es gibt schon Leute, die mit dem Hartmann-Beutel zu uns kommen”, berichtet Klaus Schreiber, Inhaber vom Café Giersch.

Auch Anett Geißler weiß, dass die Ostritzer gern mal zwischen den Bäckern wechseln. Von den Kunden aus Ostritz allein könnte die Bäckerei Geißler längst nicht mehr leben.

Das Filialgeschäft hat inzwischen einen wichtigen Anteil am Umsatz. In fünf Filialen können die Kunden heute die Backwaren der Geißlers kaufen. Darüber hinaus betreibt die Bäckerei einen Verkaufsanhänger und ein mobiles Bäckerauto. Und auch der Verkauf im Internet gewinnt an Bedeutung. Allein in der Vorweihnachtszeit versenden die Geißlers mehrere Hundert Stollen in alle Ecken Deutschlands und sogar ins Ausland. “Das wird von Jahr zu Jahr immer besser”, sagt Anett Geißler.

Auch der Hirschfelder Bäckermeister Jens Rönsch hat das Internet seit Langem für sich entdeckt. Über das weltweite Netz können die Kunden beispielsweise die leckeren Mohnstollen bestellen. Bäckerkollege Silvio Riedel hatte dagegen bislang noch keine Zeit, einen Online-Shop aufzubauen. Dass das Internet aber eine Option für die Zukunft ist, darüber ist sich der Hirschfelder Bäcker durchaus bewusst. Vorerst müssen seine Kunden aber noch ins Hauptgeschäft an der Görlitzer Straße oder in eine Filiale kommen, um die Backwaren kaufen zu können.

Immerhin hat Silvio Riedel sein Filialnetz erst im Juni dieses Jahres um ein zweites Geschäft vergrößert. “Riedel Bäck” gibt es nun auch in der Zittauer Frauenstraße. Nun kann er die vorhandenen Kapazitäten, die durch einen Anbau vor einigen Jahren erweitert wurden, besser ausnutzen.

Wesentlich besser ausgelastet ist seit Kurzem auch die Marienthaler Klosterbäckerei.

Bäckerei Feller in Hainewalde von Marienthaler Klosterbäckerei übernommen

Anfang November wurde die Bäckerei Feller in Hainewalde samt ihrer beiden Filialen in Zittau und Großschönau übernommen. “Wir haben unser Angebot damit erheblich erweitert”, sagt Schwester Elisabeth, die als Cellerarin für alle wirtschaftlichen Angelegenheiten des Klosters zuständig ist. Die bisherigen Kunden der Hainewalder Bäckerei müssen nach Aussage von Schwester Elisabeth auf ihre gewohnten Backwaren nicht verzichten.

Quelle: SZ-Online vom 12.12.2011

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