Bangen vor einem harten Winter

Von Jan Lange

Die Gemeinde Großschönau und der Hainewalder Schlossverein haben ihren gemeinsamen Vertrag wieder belebt. Die Sanierung des Ostflügels beginnt dennoch erst 2008.

Die Skiverleiher und Liftbetreiber im Zittauer Gebirge werden es nicht gerne hören, aber der bevorstehende Winter sollte nicht allzu hart und lang werden. Dies wünscht sich zumindest die Vorsitzende des Hainewalder Schlossvereins, Gabriele Großhans. Denn wenn der Winter mit viel Schnee und häufig wechselnden Frost- und Tauperioden daherkommt, hätte dies zweifellos negative Folgen für den Ostflügel des Schlosses.

Experten warnen bereits davor, dass der stark einsturzgefährdete Gebäudeteil keinen weiteren Winter übersteht. Genau dies aber muss der Ostflügel nun schaffen. Denn seine Notsanierung beginnt frühestens im Frühjahr 2008. „Seit September laufen die Bauvorbereitungen“, erklärt Gabriele Großhans. Dass trotz der lange bekannten Situation die Planungen nicht früher begannen, ist auch der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Großschönau und dem Förderverein geschuldet. Die Gemeinde als Schlossbesitzer hatte den Nutzungsvertrag mit dem Verein im Sommer ausgesetzt. Nach Monaten der Ungewissheit unterzeichneten beide Seiten am Dienstag eine neue Vereinbarung. Nun kann sich Gabriele Großhans wieder mit voller Kraft für den Erhalt des uralten Gebäudes engagieren.

Ruhig war es in den vergangenen Monaten im Schloss dennoch nicht. Ein belgisches Filmteam sorgte für einigen Wirbel und jede Menge Gerüchte. Von unerlaubten Bohrungen und riesigen Löchern in den alten Gemäuern war die Rede. Dies kann Gabriele Großhans nicht bestätigen. „Alles Übertreibungen“, wiegelt sie ab. „Wenn solche Aktivitäten stattgefunden hätten, hätten wir den Vertrag nicht wieder übernommen. Schließlich übernehmen wir die Versicherungspflicht während unserer Veranstaltungen.“ Trotzdem sah sich die Gemeinde mit dem Vorwurf konfrontiert, gegen das Denkmalschutzgesetz verstoßen zu haben. Unberechtigt? Im Ostflügel erfolgte durchaus eine größere Öffnung, die aber später wieder verschlossen wurde. Was genau dabei zum Vorschein kam, bleibt jedoch das Geheimnis der Filmcrew.

Quelle: sz-online.de 02.11.2007

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