15.09.2011

Blaue Flecken gehören als Stuntman dazu

von Steffen Linke

Kopfüber geht es mit einem Sprung in die Tiefe. Maik Zeidler aus Hainewalde scheint als freiberuflicher Stuntman nicht ganz ungefährlich zu leben. Foto: privat

Kopfüber geht es mit einem Sprung in die Tiefe. Maik Zeidler aus Hainewalde scheint als freiberuflicher Stuntman nicht ganz ungefährlich zu leben.

Maik Zeidler riskiert als freiberuflicher Stuntman Kopf und Kragen, auch wenn alle seine Einlagen so geplant und geprobt werden, dass die Sicherheit oberste Priorität hat. An eine sehr prickelnde Szene bei einem Indianerstück auf der Waldbühne Jonsdorf kann sich der gelernte Agrar-Techniker noch gut erinnern. Der heute 32-Jährige sprang von einem Ölturm mehrmals aus fünf Metern tief in ein zwei Meter großes, aus massiven Brettern gebautes, Wasserbecken. “Damals hatte ich schon mit mir zu kämpfen. Denn das ,Ziel’ sah von oben ziemlich klein aus. Ich bin unten aber immer gut angekommen”, erinnert er sich.

Über Statistenrollen bei den Oybiner Ritterspielen kam Maik Zeidler in dieses Metier. Aus Fechten und Reiten sei dann mehr geworden. “Denn die Arbeit als Stuntman fand ich recht interessant”, berichtet er. Sein autodidaktisch angeeignetes Repertoire sei immer größer und professioneller geworden. Aus “einfachen Ritten” entwickelte sich zum Beispiel auch mal ein kleiner Kampf auf dem Rücken der Pferde. Die Fechteinlagen seien zu immer komplexeren Kampfchoreografien ausgebaut geworden, sagt er. Im Training mit den Kollegen legt Maik Zeidler den Grundstein für seine Arbeit und seine Fitness.

Stuntman aus Hainewalde

Neben den Oybiner Ritterspielen und dem Sommerspektakel des Gerhart-Hauptmann-Theaters auf der Waldbühne Jonsdorf wirkte der Stuntman aus Hainewalde unter anderem schon auf den Bühnen bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg, bei den Störtebeker-Festspielen auf der Insel Rügen sowie in Serien und Filmen mit. “Natürlich gehören blaue Flecken in dieser Branche dazu”, sagt er. Darüber hinaus sei bisher aber noch “kein großer Unfall” passiert. “Ich habe Respekt vor der Arbeit, aber keine Angst, weil die Bewegungsabläufe sitzen”, sagt er. Maik Zeidler ist aber definitiv sehr gut versichert, weil es in diesem Metier auch so verlangt wird: “Bisher musste ich jedoch immer nur einzahlen.”

Bei der Arbeit als Stuntman muss dabei finanziell etwas herausspringen – allein um die Versicherungskosten zu decken. “Natürlich gibt es Unterschiede von Bühne zu Bühne und von Dreh zu Dreh. Ich kann aber davon leben”, sagt er. Maik Zeidler doubelt bei riskanten Drehaufnahmen auch manchmal Schauspieler, die sich diese Szenen nicht zutrauen. Der Stuntman erntet dabei nicht die Lorbeeren der Darsteller: “Das muss ich gar nicht haben. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit. Das honoriert das Filmteam schon.”

Mit freundlicher Genehmigung von www.alles-lausitz.de

Neues per Email