Die elfjährige Laura und ihre Mitschüler aus Cunewalde und Umgebung freuen sich über den zweiten Platz, den der Eurohof Dreiländereck in Hainewalde im Rahmen des Sächsischen Gesundheitspreises erhalten hat. Foto: Matthias Weber

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Die Kinder sind die Gewinner

Von Jan Lange

Auszeichnung. Für sein Projekt „Gesund und fit“ erhielt der Eurohof Dreiländereck in Hainewalde jetzt einen Gesundheitspreis.

Der erste Eindruck täuscht manchmal: Als „Eurohof“- Chefin Irene Gocht und ihre Mitarbeiterinnen das Antragsformular für den Sächsischen Gesundheitspreis erstmals in den Händen hielten, waren sie von einer eigenen Bewerbung gar nicht so überzeugt. „Die wollen was Hochtrabendes“, so die einhellige Meinung damals. Schließlich wurde in den Unterlagen nach dem wissenschaftlichen Hintergrund und beteiligten Institutionen gefragt.

Bedenken schnell ausgeräumt

Doch die Bedenken der Hainewalder wurden von den AOK-Mitarbeitern – die AOK Sachsen hatte den Sächsischen Gesundheitspreis ausgeschrieben – recht schnell ausgeräumt. „Füllt den Bogen ruhig aus. Ihr macht doch genau das, was wir wollen“, versuchten sie die Mitarbeiter des Schullandheimes zu überzeugen. Letztlich mit zweifachem Erfolg: Der Eurohof Dreiländereck bewarb sich mit seinem Projekt „Gesund und fit – auf der Reise zur gesunden Lebensweise“ um die erstmals vergebene Auszeichnung und errang den zweiten Platz, der mit 5000 Euro dotiert war. „Wir haben zwar den Preis bekommen, aber die Gewinner sind die Kinder“, sagt Irene Gocht.

Seit dem Jahr 2000 bietet das Hainewalder Schullandheim das Projekt an. Teilgenommen haben allein in den vergangenen drei Jahren 53 Schulklassen mit über 1500 Schülern. Auslöser für das Projekt war die stark zunehmende falsche Ernährung der Schulkinder mit den entsprechenden Folgen wie Übergewicht – jedes fünfte Kind ist mittlerweile davon betroffen – und andere Krankheiten.

Tee und Milch statt Cola

Während des fünftägigen Aufenthalts in Hainewalde erhalten die Schüler Tipps für eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung und können sich darüber hinaus ausreichend bewegen. „Zum Frühstück bieten wir zum Beispiel stets ein kaltes Büfett an“, erzählt Irene Gocht. Bei den Getränken wird ebenso auf ein gesundes Angebot geachtet: Statt Cola gibt es Saft, Milch oder Tee – Letzteres nur mit wenig Zucker. In der Schülerküche können die Jugendlichen auch Kochrezepte selbstständig ausprobieren.

Beim Blick ins Gästebuch fällt auf, dass gerade das Essen gelobt wird. Über die Wanderungen – sei es entlang der Mandau nach Großschönau oder in die Karasekhöhle – gehen die Meinungen dagegen auseinander. Auf eines müssen die Schüler während der fünf Tage gänzlich verzichten: Fernsehen. „Es ist schön, wenn man am Freitag hört, dass es auch ohne ging“, so Gocht. Das Preisgeld will der Eurohof übrigens in ein neues Sportgerät investieren.Auf ein Wort.

Quelle: sz-online.de 23.01.2007

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