Ein Sommercamp im „Land der Gefühle“

Ehemals an Krebs erkrankte Kinder haben eine Woche auf dem Eurohof in Hainewalde verbracht.

Sozialpädagogin Katrin Galambosch (hinten) und Betreuerin Julia Wagner haben mit den Kindern im Eurohof Hainewalde auch Stressbälle gebastelt.  Foto: Thomas Eichler

Sozialpädagogin Katrin Galambosch (hinten) und Betreuerin Julia Wagner haben mit den Kindern im Eurohof Hainewalde auch Stressbälle gebastelt. Foto: Thomas Eichler

Eseltrekking, Limo machen und Stockbrot backen am Lagerfeuer – diese und viele weitere Aktivitäten haben auf dem Programm von 14 Kindern gestanden, die Anfang Juli eine Woche auf dem Eurohof in Hainewalde verbracht haben. Das ist im Grunde nichts Ungewöhnliches, doch diese Kinder verbindet eine einschneidende Erfahrung, die sie in ihrem jungen Leben bereits machen mussten. Alle waren an Krebs erkrankt, schildert Sabine Mutschke vom Verein Sonnenstrahl. Zurück im Alltag, haben viele Kinder mit Nachwirkungen zu kämpfen, oft körperlich, fast immer mit Erinnerungen und Gefühlen von Angst bis Wut, von denen sie häufig übermannt werden, berichtet sie. Damit die Kinder lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen und das Erlebte besser zu verarbeiten, wurden sie im Eurohof durch den Verein Sonnenstrahl Dresden betreut, der sich gerade in der Nachsorge um krebskranke Kinder und ihre Familien kümmert.

In Hainewalde wurden die sieben- bis zwölfjährigen Kinder von einer Sozial- und Erlebnispädagogin und einem Psychologen in ein „Land der Gefühle“ entführt. Dabei sollten die Kinder auf spielerische und kreative Art und Weise lernen, wie vielfältig Gefühle sind, wie man sie erkennt und wie man sie anhand verschiedener Strategien zu regulieren lernt.

„Die Auszeit auf dem Eurohof bringt viele Kinder aber auch einen großen Schritt voran, was die Selbstständigkeit betrifft“, weiß Sozialpädagogin Katrin Galambosch. „Während der Krankheit werden die Kinder von ihren Eltern natürlich sehr intensiv umsorgt. Jetzt lernen sie, wieder loszulassen. Das Camp zum Thema Gefühle ist von der Techniker Krankenkasse im Rahmen der Selbsthilfeförderung unterstützt worden.

Der Verein Sonnenstrahl Dresden wurde 1990 von einer Gruppe betroffener Eltern, Schwestern und Ärzte gegründet. Inzwischen engagieren sich über 600 Mitglieder für die Belange an Krebs erkrankter Kinder und ihrer Familien. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern, aber auch ihren Eltern und Geschwistern soziale, psychologische und unkomplizierte finanzielle Unterstützung in ihrer schwierigen Lebenssituation zu geben.

Dazu wurden zahlreiche Projekte ins Leben gerufen wie die Musik-, Sport- und Kunsttherapien. Der Verein finanziert sich durch Spenden. (SZ)

Spendenkonto: Ostsächsische Sparkasse Dresden, IBAN: DE82 8505 0300 3120 1134 32; BIC: OSDDDE81XXX

Quelle: SZ-online.de vom Mittwoch, 19.07.2017

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