Gemeindeblatt vom 11. August 2017
Liebe Hainewalder, liebe Leserinnen und Leser des Nachrichtenblattes,

Der Morgensonne entgegen recken sich die Blüten der Sonnenblumen auf diesem Feld hinter der Technikhalle an der Bergstraße. Es ist ein schöner Farbtupfer in einer sonst eher monotonen Landwirtschafts-Landschaft. Foto: J. Walther
wenn prominente Politiker eine Reise nach Hainewalde tun, dann könn wir – hoffentlich – was Positives erleben… Nun, ob es so sein wird, kann ich in diesem Nachrichtenblatt noch nicht beurteilen, weil der Redaktionsschluss in der Druckerei Hanschur eher ist, als die Wahlkampfveranstaltung von Frau
Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen am 8. August im Veranstaltungshaus „Roaperradl“ am Kretschamberg.
Eingeladen hat die Ministerin der Allgemeine Unternehmerverband Zittau und Umgebung e.V. Na immerhin; dass die Bundesministerin der Verteidigung als waffengewaltigste Frau neben Angela Merkel ausgerechnet nach Hainewalde
kommt, setzt schon ein Achtungszeichen. Ob sie hier bei den zänkischen Bergvölkern (wie es so schön heißt) ihre militärische Einsatzbereitschaft testen möchte? Kann aber auch sein, dass sie ihre soziale Ader, die sie höchst ministeriell in den Jahren 2005 bis 2009 als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und ab 2009 als Bundesministerin für Arbeit und Soziales strapazieren konnte, jetzt in der Provinz noch einmal demonstrieren möchte. Als Bundesministerin der Verteidigung seit 2013 kann sie schließlich nicht ganz so sozial sein, denn bei der Truppe gibt es Befehle und kein soziales Gejammer.
Allein der „berufliche Werdegang“ Frau Dr. von der Leyen von der Sozialministerin zur Verteidigungsministerin macht mich neugierig auf die Veranstaltung. Was in der großen
Politik doch alles für Karrieren möglich sind. Na, wenn ich so an meine Wehrdienstzeit zurückdenke… Vielleicht wäre uns Soldaten eine Uschi damals auch angenehmer gewesen, als ein Heinz Hoffmann (damals Armeegeneral). Also lassen wir die Frau Ministerin im Roaperradl mal Wahlkämpfen. Wenn
sie die schnelle Fertigstellung der B 178 garantiert und womöglich noch einen Großinvestor in den Landkreis bringt, selbst wenn es ein Chinese ist, dann hat sie für uns eine erfolgreiche Schlacht geschlagen. Sollte sie die wirtschaftlichen Missstände in unserer Region verteidigen, wird sie sicher wenige „Rekruten“ für ihre Wiederwahl unter den Besuchern der Veranstaltung finden. Und sollte die Presse zugelassen sein, dürfte die positive oder negative Resonanz auf ihren Auftritt noch weit stärker sein. Gespannt bin ich auf die Fragestellungen aus den Zuhörerrängen. Ob denn bloß angenehme Fragen zugelassen werden? Na schauen wir mal.
Start gelungen
Ein immer wieder schönes Ereignis ist die jährliche Schuleinführungsfeier der ABC-Schützen. Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen ebnete die Leiterin der Grundschule Großschönau, Frau Noack, den Mädchen und Jungen den Weg zum ersten Schritt auf dem neuen Lebensabschnitt. Mit einem erstaunlich professionell gespielten Rollenspiel machten Schüler der größeren
Klassen den Schuleintritt zudem erfolgreich schmackhaft.
Als Resultat konnten – auch Dank weniger „Nein-Stimmen“ auf die Frage von Frau Noack, ob die Kinder gern zur Schule gehen möchten – je eine Klasse für die Grundschule Großschönau und eine für Waltersdorf gebildet werden. Nun geht der Ernst des Lebens los und ich kann den Erstklässlern nur alles Gute für die Zukunft wünschen.
Übrigens konnte ich am Rande der Schuleintrittsfeier eine besondere Freude erleben: Die Begegnung mit meiner ehemaligen Lehrerin, Frau Graf, die vor nunmehr fast sechzig Jahren zumindest
versucht hat, mir etwas Sinnvolles beizubringen. Wo sind die Jahre geblieben?
Ihr Jürgen Walther