Gemeindeblatt vom 12. Dezember 2014
Liebe Hainewalder, liebe Leser des Nachrichtenblattes,

Wenigstens mit Raureif bezuckerte Bäume, wie hier am 25. Januar 2014 am Breiteberg, wünschen wir uns zur Weihnacht. Noch besser wären Schnee und Frost und natürlich Sonne zur Wintersonnenwende. Foto: Jürgen Walther
“Lieber Weihnachtsmann, ich bin Emily und fünf Jahre alt. Das ganze Jahr 2014 war ich fast immer artig und lieb gewesen. Zu Weihnachten wünsche ich mir eine sprechende, Quatsch machende Raupe, einen großen Baum und ein Puppenhaus für meine Barbiepuppen. Aber am meisten wünsche ich mir, dich zu Weihnachten zu sehen. Bis bald und liebe Grüße von Emily aus Großschönau.” Diesen Wunschzettel habe ich auf unerklärliche Weise zum Weihnachtsmarkt am 1. Advent in unserer Turn- und Festhalle in die Hände bekommen.
Ach, Weihnachtsmann zu sein, muss doch schön sein. Sich das ganze Jahr über in Ruhe auf die Weihnachtszeit vorbereiten zu können. Den Job vielleicht aus einem sicheren Beamtensessel heraus zu machen. Und dann zu Weihnachten der konkurrenzlose Glücks- und Geschenkebringer zu sein, in ehrfürchtige Kinderaugen schauen zu können und wenn es denn gewünscht ist, sogar die Rute einzustecken, wenn es das Versprechen “immer artig zu sein” gab. Emily jedenfalls wird der Weihnachtsmann höchst persönlich die Quatsch machende Raupe, den großen Baum und das Puppenhaus bringen.
Wie friedlich könnte diese Welt werden, wenn Herbert Grönemeyers Lied “Kinder an die Macht” endlich erhört und der Aufruf umgesetzt würde. Keine sinnlose Jagd nach Reichtum und Macht würde unser Dasein bestimmen. Nur Liebe würde die Menschheit regieren, wie es Heinz Eggert in seiner Märchenstunde am 2. Advent in der Spitzkunnersdorfer Kirche kundtat. Und das ganze Jahr über und nicht nur – wie in vielen Liedern besungen – zur Weihnachtszeit. Niemand müsste auf dieser Erde hungern, niemand würde Kriegen zum Opfer fallen, niemand müsste aus seiner Heimat flüchten. Niemand würde auf die Idee kommen, Menschen mir einem anderen Glauben könnten ihm die Existenz, die Luft zum Atmen, den gewohnten Wohlstand rauben.
Ich weiß, es steht mir nicht zu, das “Wort zum Sonntag” zu sprechen und schon gar nicht das Wort zu Weihnachten. Aber es war schon rührend, wie die kleine Emily ihre Wünsche rüber brachte und so erlauben Sie mir bitte diesen Ausflug in die heile Welt. Schließlich war auch ich mal Kind, gut behütet und mit dem festen Glauben an das Gute und … sogar an den Weihnachtsmann.
Weihnachten ist die Zeit zum Beschenken. Schenken wir uns Zeit füreinander, ein hohes Gut, an dem wir das ganze über Jahr sparen. Mit einem schönen Weihnachtsbaum beschenkt hat uns – heißt die Gemeinde – Frau Dr. Jutta Krause, Frau Gudrun Rutsatz und Herr Uwe Heidrich. Die Bäume schmücken den Platz vor dem Gemeindeamt, den Kindergarten und einer erleuchtete den diesjährigen Weihnachtsmarkt in der Turn- und Festhalle. Künftig werden uns zwei Herrnhuter Sterne zusätzliches Licht in die Weihnachtszeit bringen. Sterne sollen ja bekanntlich Erleuchtung bringen und den rechten Weg weisen.
Der Weg der Gemeinde Hainewalde ins Jahr 2015
Der Weg ins Jahr 2015 dürfte für unsere Gemeinde relativ unbeschwert verlaufen. Der gemeindliche Haushalt wird vorraussichtlich erst im März / April beschlossen werden. Gewohnt und gesetzlich vorgeschrieben war der Haushaltsbeschluss für uns in der Regel vor Jahresende des laufenden Jahres. Dank Doppik und verschiedener anderer hemmender Umstände verschieben sich die Prioritäten einer geordneten Arbeit nach hinten. Gut, dass uns das bisher Geschaffene niemand mehr nehmen kann, denn die Bürokratie hat sich bis auf die unterste Ebene “vorgearbeitet”. Mit äußerst skurrilen Beispielen aus dem Alltag könnte ich das leicht belegen.
Ich möchte mich herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die sich in diesem Jahr für unsere Gemeinde engagiert und sich in den Dienst des Gemeinwohls gestellt haben. Eine schöne, geruhsame Weihnachtszeit, mit viel Zeit füreinander und einen guten Rutsch in ein neues friedliches Jahr, ist mein Wunsch für Sie.
Vor allem aber bleiben und werden Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf!
Ihr Jürgen Walther