Gemeindeblatt vom 13. Februar 2015

Liebe Hainewalder, liebe Leser des Nachrichtenblattes,

So schön kann der Winter sein! Nach einem Bad im Schnee machen die zwei Pferde von Familie Weihermann gegenseitige Körperpflege. Foto: Jürgen Walther

So schön kann der Winter sein! Nach einem Bad im Schnee machen die zwei Pferde von Familie Weihermann gegenseitige Körperpflege. Foto: Jürgen Walther

nun hat uns der Winter in den Lagen über 300 Meter doch noch einigermaßen gute Wintersportbedingungen beschert und die Fans der heißen Ski und Kufen werden sich gefreut haben.

Ob es für die schneehungrigen Ferienurlauber reichen wird, ist fragwürdig, weil der Wetterbericht soeben (08.02.15) Matschwetter für die kommende Woche ankündigt. Schade für alle Aktiven, die sich mit zunehmendem Aufwand für ein Wintersportangebot im „Naturpark Zittauer Gebirge“ bemühen.

Sollten die relativ milden und niederschlagsarmen Winter anhalten, müsste die Situation neu eingeschätzt und eine Kosten-Nutzenanalyse erstellt werden. Kanonenschnee ist langfristig keine Alternative und dauerhaft nicht finanzierbar. Die Skipisten zum Beispiel höher auf die Lausche zu führen, verbietet der Naturschutz. So bleibt es für die Wintersportvereine jedes Jahr eine nervenaufreibende Zitterpartie. Wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue und die Hangbeleuchtung an der Lausche und dem Tannenberg sehe, kommt bei dem Gedanken, dass dort mal das „Licht“ ausgehen könnte, Wehmut auf. Es würde mich interessieren, ob es nicht eine technische Ganzjahreslösung geben könnte – unter der Rubrik „spinnen erlaubt“…

Am Hainewalder Butterberg gibt es ja auch einen Skihang. Hier steht der Lift schon seit Jahren still. Ohne Schnee nix los. Egal wie unsere Erinnerungen an die Schulzeit auch sein mögen; als wir Breitebergler zum Teil auf allen Vieren durch den Schnee zur Schule gekrochen sind, waren die Winter scheinbar noch in Ordnung.

Kriminelle Handlung in Hainewalde 2014

Schnee von vorigem Jahr, aber nachhaltig unzufrieden machend, sind die „Fahndungsergebnisse“ zu den kriminellen Handlungen, die 2014 in unserer Gemeinde zu Verdruss geführt haben. Zwei Mal hintereinander wurde im Bauhof eingebrochen und eine Anzahl technischer Geräte gestohlen. An drei Bushaltesten wurden nachweislich aus einem PKW heraus Scheiben zerschossen (Schaden ca. 2.500 Euro) und im Mitteldorf produzierten sich Graffitisprüher an öffentlichen und privaten Bauten.

Nachdem Schreiben der Staatsanwaltschaft zur Einstellung der Verfahren eingetroffen sind, weil die Täter nicht ermittelt werden konnten, stellt sich die Frage, ob man sich den Aufwand machen sollte, derartige Delikte überhaupt anzuzeigen, weil sie die Statistik der aktuellen Kriminalität nur negativ beeinflussen. Die Tendenz Straftaten nicht mehr anzuzeigen, scheint in der Wirtschaft schon Praxis zu sein. So hatte ich persönlich folgendes bezeichnendes Erlebnis: Als ich vor eineinhalb Jahren meinen neuen gebrauchten PKW in einem Autohaus in Löbau abholte, kam ich bis Herrnhut. Dort ging der Motor – für mich mit bis dahin unerklärlichem Grund – aus. Bei der Suche nach der Ursache musste ich einen tropfenden Tankboden feststellen. Später wurde mir im Autohaus gezeigt, dass der Tank vorsätzlich angebohrt war, um Benzin abzulassen. Die Bohrung wurde vom Täter notdürftig verklebt, sodass meine in Löbau getankten zwanzig Liter gerade Mal bis Herrnhut „reichten“. Auf meine Frage im Autohaus, wie man mit dem Schaden umzugehen gedenkt, wurde mir gesagt, dass „derartige Klauereien mindestens einmal wöchentlich vorkämen. Die Polizei würde man wegen dieser „Bagatellschäden“ schon lange nicht mehr informieren. Das würde eh nichts bringen…“ Vielleicht hätte mein Auto durch den auslaufenden Benzin (mit mir) explodieren müssen, damit es ein Fall für die Kripo werden könnte…

So lassen sich Kriminalitätsstatistiken natürlich günstig beeinflussen. Steter Tropfen höhlt den Stein und irgendwann wird das Volk schon ruhig sein…

Vielleicht haben wir diesen Stand schon erreicht? Wenn ja, dann ist es erklärbar, warum es Leute gibt, die den Mut aufbringen, sich öffentlich über Mängel in der Gesellschaft Gedanken machen.

So wäre es sicherlich nicht schädlich, wenn die Politik unsere Polizei personell, materiell und rechtlich so ausstattet, dass auch die vermeintlich geringfügigen Straftaten zu einer Klärung gebracht werden können. Ziel kann es nicht sein, dass nicht aufgeklärte Eigentumsdelikte durch Versicherungsleistungen ausgeglichen werden, damit der Frieden bei den Betroffenen gewahrt bleibt. Die steigenden Kosten tragen die Versicherungsnehmer, die gleichzeitig als Steuerzahler die Polizei finanzieren. Ein neuer Trick der staatlich verordneten Wirtschaftsförderung scheint es zu sein, dass wir öffentliche Gebäude – wie auch private – zu hermetisch abgesicherten Festungen umrüsten, damit sie den Angriffen krimineller Elemente standhalten. Die Frage ist nur, wo soll das noch hinführen und wer soll das bezahlen und…ist das der Preis der vielgepriesenen Freiheit?

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis der Bevölkerung und trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei. Dies sollte man in Berlin und Dresden wissen, damit man auch die Basis verstehen kann.