Gemeindeblatt vom 10. Februar 2017

Liebe Hainewalder, liebe Leserinnen und Leser des Nachrichtenblattes,

Mit dem kleinen, originalgetreuen Umgebindehaus, welches sich Peter Palm selbst plante und baute, hat er sich ein eindrucksvolles eigenes Denkmal gesetzt. Foto: J. Walther

Mit dem kleinen, originalgetreuen Umgebindehaus, welches sich Peter Palm selbst plante und baute, hat er sich ein eindrucksvolles eigenes Denkmal gesetzt. Foto: J. Walther

endlich wieder einmal Winter mit Schnee und allem, was dazu gehört. Und wie immer ist er des einen Freud und des anderen Leid.

Wer tagtäglich aufs Auto angewiesen ist oder eben nicht gut zu Fuß unterwegs ist, kann gern auf Schnee und Eis verzichten. Wer gern Wintersport treibt, dem kommt die weiße Pracht wie gerufen. Die Langläuferspuren verraten es auf Wald und Flur. Am Breiteberg begegnete ich bislang nur Herrn Liebscher auf den Läufern. Auf der Langlaufpiste rings um den Jonsberg heißt es dagegen öfter „Spur frei“. Am Lauschehang schießen die flotten Wedler bergab, und so ist zu wünschen, dass sich der Skiverein wieder ein kleines finanzielles Polster anlegen kann, um künftige Durststrecken zu überstehen. Wenn nun noch die Winterferien „weiß“ bleiben, dann wäre die Welt in Ordnung, wie es so schön heißt. Also warum in die Ferne schweifen, wo unser Gebirge so nah liegt…

Dankeschön an Bauhof Hainewalde

Unser örtlicher Winterdienst hat meines Wissens bisher gut funktioniert, und deshalb haben unsere Bauhofmitarbeiter einmal ein Dankeschön verdient. Die wenigen Beschwerdeführer sind – nach Prüfung – ausnahmslos ihren eigenen Verpflichtungen zum Räumen und Streuen lt. Satzung nicht nachgekommen. So relativiert sich die Angelegenheit. Oftmals wäre eben der Griff zur Schaufel effektiver als der Griff zum Telefon. Und wer das selbst nicht will oder kann, der muss sich eines Helfers, Hausmeisterdienstes usw. bedienen. Auf Schilder, wie „Kein Winterdienst“, wie sie andernorts oft schon zu finden sind, wollen wir verzichten.

18 Kilometer Ortsstraßen erfordern bei der Räumung erheblichen materiellen und personellen Aufwand. Streusalz wird nur an Steigungen und bestenfalls Brücken eingesetzt, weil es sich auf festgetretenem Schnee besser läuft, als in Matsch. Ich denke, dieses seit Jahren praktizierte Verfahren findet Akzeptanz. Beim Winterdienst kann man es eh nicht allen Einwohnern recht machen.

Tja, offensichtlich ist es einfacher, den Winter zu planen, als beabsichtigte Baumaßnahmen abzuarbeiten. Der Schnee ist zumindest bei niedrigen Temperaturen und der nötigen Luftfeuchte ziemlich sicher. Fördermittel und der Umgang mit ihnen sind dagegen zunehmend Bücher mit mehr als sieben Siegeln.

Abrisshaus an der Kretschambrücke

So könnte es doch sein, dass, nachdem die Eigenanteile im Haushalt eingestellt sind und der förderunschädliche Maßnahmebeginn schriftlich vorliegt, man endlich loslegen kann, um z. B. das Abrisshaus an der Kretschambrücke dem Erdboden gleich zu machen. Immerhin wäre das für eine Baufirma eine schöne Winterarbeit, und die Gemeinde könnte deshalb mit einem günstigen Preis rechnen. Aber denkste! Die hier greifende Förderrichtlinie fordert ein Ingenieurbüro, welches den Abriss plant und überwacht. So schreibt man aus und wertet aus und…

die Zeit rennt weg. Wenn die Ruine bis zum Herbst noch steht, drohe ich damit, selbst Hand anzulegen und bring den Schlaghammer auch noch mit. Bei bescheidenen Abrisskosten von geschätzten 20.000 Euro hat man den Eindruck, der bürokratische Aufwand entwickelt sich umgekehrt proportional zu den Kosten.

Baumaßnahmen an der Kita Mandauspatzen

Ähnlich gestaltet es sich bei der angedachten Baumaßnahme in unserer Kindertagesstätte, die ausgerechnet über ein Programm „Brücken in die Zukunft“ gefördert werden soll. Und Kinder sind doch „Brücken in unsere Zukunft“… Nachdem alle Brandschutz- und Sicherheitsvorschriften in die Planungen eingearbeitet wurden, haben sich die anfangs anvisierten Kosten von ca. 130.000 Euro mehr als verdoppelt. Mit dem Umbau fällt der Bestandsschutz weg und schon greifen alle neuesten Vorschriften.

Also, entweder wir finden zur Deckung der Kostenlücke eine Fördermöglichkeit, oder die „Brücken in die Zukunft“ sind von vornherein unbegehbar. Aber wir sind wie immer optimistisch und wir werden mit der Bauverwaltung einen Weg suchen und hoffentlich auch finden. Das Ganze dauert eben und wie schnell ist das Jahr wieder vorbei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Privatwirtschaft ebensolche Hürden bei Investitionen gibt, sonst würde hier wohl Stillstand eintreten.

Ortschronist Rainer Buttig schließt das Jahr 2016 ab

Nun gibt es in meinem Job bei weitem nicht nur Ärger zu bewältigen. So hat mir unser Ortschronist Rainer Buttig vorige Woche die Jahreschronik von 2016 überreicht. Auf einer A4-Seite ist das ganze Jahr komprimiert aufgelistet. Details zu jedem Datum mit Bild und Text sammelt er zu Hause akribisch auf dem Computer. Danke Rainer, du bist mit Gold nicht aufzuwiegen!

Ich wünsche allen Winter- und Wintersportfreunden weiterhin eine weiße Pracht und – wenn Sie Nachrichten hören sollten – beschränken Sie sich auf den Wetterbericht. Alles andere kann nur die Laune verderben.

Ihr Jürgen Walther