Gemeindeblatt vom 15. Januar 2016

Liebe Hainewalder, liebe Leserinnen und Leser des Nachrichtenblattes,

obwohl die Zeiger unserer Kirchturmuhren seit Wochen auf „kurz vor 12“ stehen, möchte ich das Zeichen (es ist 5 vor 12…), das landläufig eher als Warnung zu verstehen ist, positiv deuten und allen Lesern des Blattes ein frohes und von Gesundheit geprägtes Jahr 2016 wünschen. Bei mir persönlich ist der Test zu den Neujahrsgesundheitswünschen eher negativ ausgegangen.

Der erste Versuch, meinen Winterdienstverpflichtungen am eigenen Grundstück nachzukommen, endete nach einer Rutschpartie mit einer schmerzhaften Rippenprellung. So bleibt mir die Hoffnung, dass mein Kontingent für Unfälle für dieses Jahr ausgeschöpft ist und eigentlich alles nur noch besser werden kann.

Über Gott und die Welt oder die große Politik möchte ich zum Jahresauftakt nicht philosophieren. Allein die Mediennachricht, dass ein steinreicher Österreicher in Dubai auf künstlichen Inseln Europa „nachbauen“ will und die entstehenden Städte nach europäischen Verhältnissen künstlich beregnet oder beschneit werden sollen, spricht für die Moral unserer Zeit. Wir freuen uns hier derzeit über jede natürliche Schneeflocke und dort soll über riesige Flächen ein künstliches Klima gestülpt werden. Und das alles, um den Tourismus in dem Golfstaat weiter zu beflügeln. Der Wahnsinn kennt keine Grenzen.

Situation Trixi-Bad

Wir backen zum Glück kleinere Brötchen und sind schon glücklich, wenn im Trixi-Park ein neues Empfangsgebäude gebaut werden kann. Dieses „Hotel“ war übrigens von Anfang an geplant und würde schon 15 Jahre zum Wohle des Unternehmens und natürlich der Touristen stehen. Wenn, ja wenn, damals nicht politische Wichtigtuer mit medienwirksamen Intrigen das Gesamtprojekt abgewürgt und den damals großzügigen Geldfluss zum Stoppen gebracht hätten. Heute müssen wir den Spagat ertragen, dass wir – wenn nicht gebaut wird – durch die völlig ungenügenden Kapazitäten in der Gastronomie bei den Gästen in Kritik geraten und Abbruch bei den Besucherzahlen in Kauf nehmen müssen. Oder – wenn wir bauen – die 5-Millioneninvestition das wirtschaftliche Risiko der Verschuldung für das Unternehmen erhöht. Immerhin ist der aktuelle Stand, dass ohne Fördermittel gebaut werden muss.

Wir als Gemeinde sind durch massiven Druck des damaligen Kommunalamtsleiter des Landkreises Zittau 1996 in das Trixi-Boot gesetzt worden und seitdem heißt es Rudern oder Untergehen. Das Fahrwasser ist durch verschiedene Notaktionen ruhiger geworden.

Aber, wie es in der Wirtschaft und dem hartumkämpften Tourismussektor ist; es bleibt ein Restrisiko. Die Träume, dass die Überschüsse aus dem Trixi-Bad einmal zur Sanierung des Hainewalder Schlosses genutzt werden könnten, können wir eh begraben. Trotzdem stehe ich ungebrochen zum Unternehmen, welches sich Dank der Rührigkeit der Geschäftsführung und der Mitarbeiter zu einem Lichtblick im Zittauer Gebirge entwickelt hat und auch uns Einheimischen ein attraktives Wohlfühlangebot vorhält.

Wir müssen im Gemeinderat über die Zustimmung zu der neuen Investition befinden. Ich hoffe, wir können die Signale auf „Grün“ stellen. Und – scherzhaft gedacht – im Idealfall könnte ja der österreichische Dubai-Investor einen Teil seines „warmen Regens“ über Trixi abregnen lassen. Wir könnten es gebrauchen.

Betriebskosten für gemeindliche Einrichtungen

Nach inzwischen 2-jähriger Bearbeitungszeit mit Betriebskostenermittlungen etc. hat uns die Verwaltung jetzt Zahlen für die Erstellung einer Kostensatzung für gemeindliche Einrichtungen (Turn- und Festhalle, Bewegungsraum in der Kita usw.) vorgelegt.

Eine wesentliche Erhöhung der Nutzungssätze wird es nur für die Kegelbahn geben. Ansonsten werden die Preise moderat bleiben. Auch um die – bislang eher rare – Nutzung der Räume durch Vereine weiterhin tragbar zu gestalten. Die Satzung wird nach Beratung und Beschlussfassung im Gemeinderat mittels Nachrichtenblatt veröffentlicht.

Spenden für Kirchturmuhr gesucht

Um wieder auf die im Stillstand verharrende Kirchturmuhr zurückzukommen…Der Zufall wollte es, dass ich dem Friedhofsmeister am Wochenende begegnet bin. Auf meine Frage zur Uhr erklärte er mir, dass das Uhrwerk defekt sei und durch eine Fachfirma überholt werden müsse. Das Kostenangebot liegt bei 1.000,00 Euro, was die Kirchgemeinde allein nicht aufbringen kann. Nun meine ich, dass unsere Kirche – wie die Kirchen weit und breit – ein ortsprägendes Gebäude ist, eine funktionierende Uhr dazu gehört und im allgemeinen Interesse sein sollte. Gemeinsam müsste es uns doch gelingen, die 1.000,00 Euro aufzubringen und das Uhrwerk damit wieder in Gang zu setzen. Ich werde mit 20 Euro den Spendenauftakt geben und hoffe, dass sich weitere Spender für die Aktion finden. Wenn gewünscht, wird die Kirchgemeinde sicher eine Spendenquittung ausstellen.

Die freundlichen Spender werden – wenn gewollt – im Nachrichtenblatt genannt. Es ist sicher kein Fehler, schon zum Jahresanfang eine gute Tat zu vollbringen. Auf den „warmen Regen“ von auswärts können wir sicher lange warten.

Ihr Jürgen Walther

Ergänzung vom 4.2.2016 – Mitteilung der Kirchgemeinde:

Spenden an die Kirchgemeinde:

Kontoinhaber: Ev.-Luth. Kirchenbezirk Bautzen

IBAN: DE09 3506 0190 1681 2090 81

BIC: GENODED1DKD

Bank für Kirche und Diakonie – LKG Sachsen

Bitte unbedingt beim Verwendungszweck angeben: Rechtsträgernummer: RT 3225 und Kirchturmuhr Hainewalde

Spender, die Ihre Adresse mit übermitteln, erhalten selbstverständlich Anfang des folgenden Kalenderjahres eine Spendenquittung, die bei der Einkommenssteuererklärung geltend gemacht werden kann.