Gemeindeblatt vom 15. Juli 2016
Liebe Hainewalder, liebe Leserinnen und Leser des Nachrichtenblattes,
ich hoffe, die tiefen Wunden nach der Niederlage gegen die Franzosen sind in Heilung und die Fußballkost während der Europameisterschaften hat einigermaßen geschmeckt; damit meine ich die Zufriedenheit mit den gebotenen Spielen. Von Anfang an wirklich gespielt und angestrengt haben sich meiner Meinung nach die sogenannten Außenseiter, wie Island und Wales. Die anderen haben sich mehr oder weniger im Schongang durch die Vorrunde gequält und es war manchmal nicht zum Hinsehen. Das Endspiel zwischen Portugal und Frankreich erschien mir fast wie das Spiel zwischen Deutschland und Frankreich; nur mit umgekehrten Vorzeichen. Hier hatte Frankreich Spielüberlegenheit und viele Chancen. Das goldene Tor hat dafür Portugal geschossen. So ist es eben. Das Schöne bei den Profis ist wohl, dass die Kasse immer stimmt, egal was sie leisten. Und die Fans strömen (und zahlen) in die Stadien; unabhängig, ob für den Preis ein wirklicher – zumindest visueller – Gegenwert geboten wird.
Menschel-Limo-Fest in Hainewalde
Der Kasse hat der Fußballkrimi Deutschland gegen Italien beim Menschel-Limo-Fest sicher auch gut getan. 90 Minuten reguläres Spiel, 30 Minuten Nachspielzeit und ein schier endloses Elfmeterschießen hat den Zuschauern beim Public Viewing (zum Glück gibt es dafür keinen deutschen Ausdruck) genau so endlosen Durst beschert, der gestillt sein wollte. Das Festl bei Menschl-Limo war wie immer das Richtsche für di Seele und es meg ok lange no su bleibm.
Schönes Schlossfest und bevorstehendes Fußballfest
Viel Mühe hat sich auch der Schlossverein bei der Gestaltung der drei tollen Tage beim Schlossfest gegeben. An besserem Wetter für das kommende Jahr werden wir arbeiten.
Vor uns liegen noch das Fußballfest (19.8. – 21.8.2016) und das Fest auf dem Reiterhof. Über viele Gäste freuen sich die Vereine selbstverständlich immer – auch die im Nachbarort Großschönau.
Bauruine am Kretschambrücke soll weg
Seit geraumer Zeit beschäftigt uns – heißt Gemeinderat und mich und natürlich auch die Bürger – die Bauruine an der Kretschambrücke. Nachdem wir beim „Windhundrennen“ um Fördermittel für den Abriss über das Programm „Vitale Ortskerne“ nur „zweiter Sieger“ waren, haben wir umgehend auf das LEADER-Programm einen Antrag gestellt und…es sieht richtig gut aus, dass wir den Schuttberg über den Winter wegräumen können und nächstes Jahr den Radweganschluss auf die Reihe bekommen. Das wäre endlich wieder einmal eine sichtbare Aktion im Ort. Na, vielleicht waren wir nach dem Hochwasser 2010 auch nicht mehr gewohnt, etwas in Ruhe abzuarbeiten?
Stabiler Haushalt auch in den kommenden Jahren
Einen stabilen Haushalt für die kommenden Jahre hat uns das Kommunalamt beim Landratsamt Görlitz bescheinigt. Der Hinweis, die Einnahmen zu steigern, steht wiederum im Bescheid. Dass wir an die Angleichung der Steuern an den sächsischen Durchschnitt gehen müssen, ist fast zwangsläufig, um auch die nötigen Zuweisungen vom Land für die Erledigung der kommunalen Aufgaben zu erhalten. Mit Argusaugen werden wir auch die Entwicklung der Verwaltungskostenumlage an Großschönau beobachten. Angemessene Kosten im Verwaltungsaufwand müssen im Interesse beider Gemeinden sein, weil sie der Schlüssel zur Handlungsfähigkeit sind.
Erdgasanschluss in Hainewalde
Ein Thema was viele seit ca. zwei Jahren beschäftigt, ist die von der ENSO angebotene Erdgaserschließung unseres Ortes.
Schließlich ist Ende 2015 das Bundesimmissionsschutzgesetz (Bimsch) in Kraft getreten. Damit dürfen bestimmte Festbrennstoffkessel nicht mehr betrieben werden. Es ist klar, dass ein Erdgasanschluss für die betroffenen Haushalte in diesem Jahr eine günstige Perspektive wäre. Die Krux aus einer Beratung am 11. Juli zwischen der ENSO und mir stellt sich so dar, dass es im September Vorortberatungen durch die ENSO oder eine beauftragte Fachfirma in den Haushalten zwischen Charlottenruh/Siedlung und dem sogenannten Ortszentrum – die Karte der betroffenen Gebiete liegt im Gemeindeamt aus – geben wird.
Auf Grundlage der dann verbindlich feststehenden Antragsteller wird die ENSO bis spätestens Dezember 2016 eine Entscheidung treffen, ob Hainewalde eine Erdgasleitung bekommt oder nicht. Ich habe den Herren von der ENSO unmissverständlich mitgeteilt, dass wir als Gemeinde mit der schleppenden Gangart der ENSO bei der Kundenwerbung bisher nicht einverstanden sind. Wir haben unseren Part bei der laufenden Information der Einwohner vom ersten Tag der in Aussichtstellung eines Gasanschlusses geleistet.
Da der erforderliche Anschlussgrad von 30 Prozent in den bisher überplanten Gebieten noch nicht gegeben ist, bitte ich nochmals alle Hauseigentümer, sich bis zu den angekündigten Hausbesuchen durch die ENSO Vorstellungen zur weiteren energetischen Betreibung ihrer Häuser zu machen. Erdgasheizung ist meines Erachtens eine saubere und sichere Lösung mit geringem Platzbedarf. Dass wir in der Versorgung mit Erdgas auf der Landkarte nicht weiterhin ein weißer Fleck bleiben, liegt in unserer Hand. Nach dem momentan recht angenehmen Sommer kommt vielleicht ein kalter Winter. Und da ist es gut, wer ne gute Heizung hat.
Ihr Jürgen Walther