Gemeindeblatt vom 14. März 2014
Liebe Hainewalder, liebe Leser des Nachrichtenblattes,
lange hat es gedauert – aber nun ist endlich der Auftrag an die Telekom unterschrieben, damit das einzige Unternehmen, das auf die Ausschreibung zur Installation des schnelleren Internet ein Angebot gemacht hat, zur Ausführung schreiten kann.
Laut Vertrag hat Telekom jetzt …Wochen Zeit, um die nötigen Voraussetzungen zu schaffen. Dabei geht es schwerpunktmäßig um den Austausch von sechs Verteilerkästen mit einem Einzelpreis von über 30-tausend Euro. Desweiteren müssen etliche Meter Kabel neu verlegt werden und an andere Stelle Kabel in die vorhandenen Leerrohre eingezogen werden.
Prognose: Schnelles Internet in Hainewalde zu Weihnachten 2014
Ich gehe optimistisch davon aus, dass zu Weihnachten 2014 die Zeit des Datenaustausches mit Brieftaubengeschwindigkeit auch für Hainewalde Geschichte ist. Dank großzügiger Förderung mit immerhin 90 Prozent durch das Land Sachsen kann der relativ dünn besiedelte ländliche Raum auch hier in der ILE-Region Naturpark Zittauer Gebirge diese schwierige Aufgabe realisieren. Ohne Förderung hätte Telekom sicher keinen Gedanken an einen Anschluss verschwendet, weil sich das Ganze nicht gerechnet hätte. So funktioniert eben die Marktwirtschaft…
Mit dem sekundenschnellen Internet können wir ab Jahresende natürlich auch zeitgleich Nachrichten aus aller Welt empfangen. Bei dem Gedanken hoffe ich, dass sich der Irrsinn, der sich gegenwärtig in der Ukraine abspielt, bis dahin beruhigt hat. Im Zusammenhang mit dem Internet hege ich persönlich Argwohn, weil ich mich des Eindruckes nicht erwehren kann, dass dieses technische Medium zunehmend für kriminelle Handlungen missbraucht wird und die Bekämpfung dieses Phänomens fast aussichtlos erscheint. Es ist wohl die Tragik der Menschheit, dass jede gutgemeinte technische Errungenschaft auch den Missbrauch in Kauf nehmen muss. Es fühlt sich schon langsam wie ein kriegerischer Wettbewerb über den „heißen Draht“ an. Die zahlenmäßigen Aufstockung von Computerspezialisten bei der Polizei, wie es jetzt in Sachsen probiert werden soll, dürfte das Problem mit dem unsichtbaren Piraten nicht lösen.
Als Piraterie oder einen schlechten Faschingsscherz dürften viele Menschen die Aufstockung der Diäten bei den Bundestagsabgeordneten empfunden haben. Mich hat die Begründung hellhörig gemacht, dass Politiker in diesem Metier besonders wohlwollend mit Diäten ausgestattet werden müssen, damit sie Bestechungsversuchen besser „widerstehen“ können. Heißt das etwa, dass Politiker grundsätzlich bestechlich sind und – indem sie sich die Höhe der Diäten selbst beschließen können – sich auf Steuerzahlerkosten selbst „therapieren“ können? Auch mag es sein, dass etlichen fleißigen Abgeordneten mindestens ein Richtergehalt zustehen sollte. Aber vielleicht gibt es unter den Richtern auch faule…Die Praxis zeigt eher, dass es besonders Schwerverdiener mit Korruption und Betrug nicht so ernst nehmen. Hoffentlich fällt es dem Kranken- und Pflegepersonal nicht ein, sich künftig am Gehalt der Abgeordneten zu orientieren. Schließlich kann es sein, dass diese in absehbarer Zeit in ihre wertvollen und – meist auch – fleißigen Hände kommen.
Um diese effektlosen Diskussionen auf Facebook und anderen Portalen nutzen zu können, wollen wir uns alle auf das schnelle Internet freuen. Sicher wird es für viele das schönste Weihnachtsgeschenk sein. Hoffentlich erweist sich dies auch langfristig.
Ihr Jürgen Walther