Liebe Hainewalder, liebe Leser des Nachrichtenblattes,
Gemeindeblatt vom 13. April 2012
das „schleichende Internet“ hat es möglich gemacht, dass mein Vorwort zum Märznachrichtenblatt nicht bei Hanschur Druck angekommen ist, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt fern von der Heimat dachte, es würde alles funktionieren. Aber denkste, für den medienbenachteiligten ländlichen Raum ist momentan keine Lösung absehbar. Für die Internetanbieter rechnen sich Aufwand und Nutzen nicht. So einfach ist das.
Dass hiesige Firmen und Einwohner unter den miesen Bedingungen klare Wettbewerbsnachteile haben, scheint Niemanden zu interessieren. Die Erfassungen für die Internetbedingungen in Hainewalde und Umgebung wurden gemacht. Alles andere wird die Wirtschaftlichkeit entscheiden…
Also einige Ereignisse, die ich im Märznachrichtenblatt zum Lesen anbieten wollte, und die für die Ortschronik einen Beitrag leisten sollten:
Eisgang
Mit Glück sind die Mandauanlieger am 19. Februar einer erneuten Überflutung ihrer Grundstücke entgangen. Ein Eisgang auf der Mandau, wie es ihn angeblich seit 1947 nicht mehr gegeben hat, ließ den Bach zur Bühne eines gewaltig dröhnenden Naturschauspieles werden. Gegen acht Uhr hatten sich die Eismassen vor der Kretschambrücke aufgebäumt und die Feuerwehr löste Alarm aus. Vorsorglich wurde bei der Firma Franke Bau ein Bagger aus der Winterpause geweckt, heißt aufgetankt und mit einer Batterie ausgerüstet. Dieser wurde dann am Gemeindeamt und später an der Butterbergbrücke zum Entfernen von Eisschollen bzw. neuen Eisstaus eingesetzt.
Gegen 11.00 Uhr war das Spektakel, was natürlich auch viele Schaulustige angelockt hatte, in Hainewalde überstanden und die brodelnde Masse schob sich weiter Richtung Zittau. In Hörnitz am „Schweizerhof“ konnten wir uns am nächsten Tag ein Bild von den gesammelten Eismassen machen und nur ahnen, was passiert wäre, wenn sich im bebauten Bereich ein größerer Stau entwickelt hätte.
Im Bereich Hainewalde habe ich immerhin Schollen von drei mal drei Metern und 35 Zentimeter stark gemessen. Vielen Dank den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr für ihren umsichtigen Einsatz
und der Firma Franke für die spontane Hilfe!
Schulzens Steg
Wie bekannt ist, wurde „Schulzens Steg“ an der Ortsgrenze zu Großschönau beim Augusthochwasser 2010 schwer beschädigt und von der Gemeinde als Schaden gemeldet. Ein Eins zu Eins Wiederaufbau wird nicht genehmigt, weil die Bemessungsgrenze für ein Jahrhunderthochwasser (HQ 100) zurecht nach dem Hochwasser 2010 als Maßstab nicht mehr angesetzt werden kann.
Wenn es eine neue Brücke geben sollte, muss sie erheblich mehr Raum für ein Hochwasser geben, also erheblich höher werden. Die nicht nur aus meiner Sicht gute Idee, im Bereich „Breite Aue“ eine mit PKW befahrbare Brücke zu bauen, fand bei einer Anliegerversammlung vorerst keine Mehrheiten, weil oberhalb von „Schulzens Steg“ die Inanspruchnahme von Privatland ohne Flächenausgleich nicht zugebilligt wurde, um der Mandau durch den Rückbau der Brücke und der maroden Stützmauer auf Großschönauer Flur mehr Platz zu bieten. Die Frage, ob zwischen Himmelsbrücke und Sandschenkbrücke überhaupt eine weitere Brücke notwendig sei, ließ bei den anwesenden Geldgebern der Flutstelle beim Landkreis die Ohren spitzen. Das war das willkommene Signal zum Sparen. Es ist doch schön zu hören, wenn die Bürger auf gewohnte Annehmlichkeiten freiwillig verzichten wollen. Inzwischen liegt eine Eingabe von Anliegern vor, in dem der Erhalt von „Schulzens Steg“ gewünscht wird.
Nun wird die Flutstelle unter Umständen nach dem Machbarkeitsprinzip entscheiden oder eine Förderung versagen, weil das Problem nicht abgestellt wurde. Zwei neue Brücken wird niemand bezahlen. Ob es einen hochwassertauglichen neuen „Schulzens Steg“ geben könnte, müssen Ingenieurbüros nachweisen und der Landkreis genehmigen. Eine Lösung suchen werden wir, entscheiden werden jetzt andere.
Einweihung des Mehrzweckgebäudes

Frau Hitziger (links im Bild) vom ILE-Koordinationsbüro nimmt das über die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) geförderte Objekt des Mehrzweckge- bäudes der Kita „Mandauspatzen“ mit Begeisterung in Augenschein. Herr Au- erswald vom planenden Ingenieurbüro zeigt hier die noble Küche. Frau Böhme und Frau Wiesner testen zum Eröffnungstag schon mal die Arbeitsabläufe, weil am nächsten Tag mit der Essenausgabe für die Kinder begonnen werden sollte.
Ein besonders schönes Ereignis war der Tag der offenen Tür in unserer Kindertagesstätte “Mandauspatzen” zur Einweihung des Mehrzweckgebäudes nach dem Umbau.
Die Erzieherinnen und Eltern hatten das Fest vorzüglich vorbereitet. Der neue Bewegungsraum war mit Spiel- und Sportgeräten ausgestattet und bunt geschmückt. Im neuen Speiseraum zierten bereits Kunstwerke der Kinder die Wände und aus dem Küchenabteil wurde frischer Kuchen und andere Leckereien und natürlich Getränke gereicht.
Familie Franke konnte sich an ihrem gesponserten Ballbad erfreuen, welches die Kinder mit Begeisterung in Besitz genommen hatten. Allen Mitwirkenden und natürlich auch den vielen Besuchern Dank, dass dieser Tag als schöne Erinnerung im Gedächtnis bleiben wird. Ein Dank natürlich auch an die planenden Ingenieurbüros – besonders hier Herrn Auerswald, den ausführenden Firmen, Herrn Jähne von der Bauverwaltung. Hohe Anerkennung verdienen die Angestellten der Gemeinde, hier besonders die Kollegen vom Bauhof und ihre Helfer, die während der gesamten Bauphase mit Rat und Tat der Unternehmung „Mehrzweckgebäude“ zum Erfolg verholfen haben.
Das Ganze dient unserem Nachwuchs – unseren Kindern und Enkeln, unseren Hoffnungsträgern. So sehe ich es und so sehen es auch Ihre gewählten Gemeinderäte. Das breite Interesse der Einwohnerschaft zum Tag der offenen Tür lässt darauf schließen, dass die Investition an der richtigen Stelle ausgeführt wurde.
Nach jetzt einem Monat Nutzung des Hauses durch die Kita-, Kinder- und Sportgruppen ist alles eigentlich schon wieder Selbstverständlichkeit. So schnelllebig ist eben die heutige Zeit.
Ihr Jürgen Walther, Bürgermeister