Liebe Hainewalder, liebe Leser des Nachrichtenblattes,

Gemeindeblatt vom 15. März 2013

da die Wettermacher offensichtlich in der Haushaltplanung für das Jahr 2013 vergessen haben, die nötigen Sonnenstunden einzustellen, beschäftigen wir uns als Gemeinde dieses Jahr und in den nächsten Jahren unter anderem mit der schrittweisen Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Für dieses Jahr ist bedingt durch den Gehwegbau 2012 der Bereich zwischen der „Häuslichen Krankenpflege“ und der Kretschambrücke einschließlich der Strecke bis zum Mordgrund in der engeren Planung. Die Maßnahme wird über ILE gefördert. Aufwändige Planungen sind Voraussetzung für die Förderung. Licht ist eben nicht gleich Licht. Umfangreiche Berechnungen durch einen Ingenieur der ENSO sollen dazu führen, dass einerseits Energie gespart wird, anderseits, dass das Licht auch in der Menge auf den Gehweg/ Straße aufschlägt, die der Gesetzgeber in zahlreichen Vorschriften ausgeheckt hat. Künstliche Beleuchtung ist also kein nüchterner Ersatz für das Tageslicht, sondern eine Philosophie.

Allein das Leuchtmittel, bekannt auch als Birne (Glühobst), ist eine Wissenschaft für sich. Wir hatten bisher Quecksilberdampf und Natriumdampflampen für die dörfliche Beleuchtung im Einsatz. Quecksilberdampflampen kommen aus der Mode. Da für sind derzeit die LED-Leuchten im Trend. Sie glänzen durch höhere Lichtausbeute, höhere Lebensdauer, aber auch durch den dreifachen Preis. Sparen kann man laut Expertenmeinung erst durch Langzeitbetrieb; heißt, wenn sie die gesamte Nacht durch brennen. Das macht allerdings den gedachten Spareffekt wieder zunichte, weil wir bisher unsere Straßenbeleuchtung in der Regel um Mitternacht abschalten. Spätere Nachtschwärmer nutzen meist das Auto, und das sollte eigenes Licht haben. Als Orientierungshilfe für Nachtflieger wird Hainewalde auch nicht zwingend gebraucht. So gibt es derzeit keinen triftigen Grund, die Abschaltung nicht weiter zu praktizieren. Diebe und Einbrecher bringen in der Regel eigene Taschenlampen mit.

Die Straßenbeleuchtung stellt einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar. Unseren gemeindlichen Haushalt belastet sie jährlich immerhin mit fast 20.000 Euro. Dabei sind noch nicht die 220 Quecksilberdampflampen und 180 Natriumdampflampen, die unser Dorf erhellen, enthalten und die bei Ersatzvornahme nicht gerade billig sind. Die sparsamste Lampe ist bei strenger Betrachtung die, die an unzweckmäßigen Stellen erst gar nicht aufgestellt wird. Aber diese Ansicht deckt sich garantiert nicht mit den Vorschriften. Denn, wenn Licht, dann richtig!

Koste es,was es wolle! Die Bahn hat es sich in dieser Hinsicht leicht gemacht. Beim Ausbau der Bahnübergänge an der „Hutbergstraße“, dem „Treibeweg“ und der „Oberen Straße“ wurden die bislang bahneigenen Lampen einfach wegrationalisiert. Wer dort Licht braucht, der soll sich doch gefälligst kümmern, meint die Bahn. So kann man natürlich auch sparen. Sie sehen also – gesetzt den Fall, dass es hell ist, noch Generationen nach uns werden sich mit den Fragen der Beleuchtung im Tal der Mandau auseinander setzen müssen. Wenn die Stromkosten allerdings weiter so steigen wie jetzt, dürfte sich diese Frage erübrigen. Die Gemeinde wird dann an geeigneten Stellen Ausleihstützpunkte für Taschenlampen einrichten und damit eine nachtdurchgängige Beleuchtungsmöglichkeit anbieten. Früher hätte ich für diesen Vorschlag 80 Mark in der Neuererbewegung eingeheimst.

Jetzt frag ich mich, warum das Rechtschreibprogramm meines Laptops diesen Begriff nicht kennt und rot unterstreicht. Soll er mir doch besser die wirklichen Fehler anzeigen.

Die Weiterentwicklung der Straßenbeleuchtung, der Turn- und Festhalle sowie der Kindertagesstätte hat sich der Gemeinderat im Rahmen einer Richtlinie bei der Einführung der Doppik als sogenannte Schlüsselprodukte auserkoren. Wem in dem Zusammenhang Erinnerungen an die berühmtberüchtigten 5-Jahrespläne aus alten Zeiten aufkommen, liegt im Prinzip richtig. Aber eben nur im Prinzip.

15 statt 25 Geburten im Jahr 2012 in Hainewalde

Übrigens wurde im letzten Nachrichtenblatt irrtümlich für Hainewalde für das Jahr 2012 eine Geburtenzahl von 25 Kindern angegeben. Leider ist die richtige Zahl unserer Neuerdenbürger nur 15. Aber immerhin, wir hatten auch schon Jahre unter 10 Geburten! Der Durchbruch der „Schallmauer“ mit 20 und mehr Geburten könnte laut Statistik erst kommen, wenn für mehrere Tage (und Nächte) der Strom (Energie) wegbleiben sollte. So könnte beim Stromsparen (u. a. auch bei der Straßenbeleuchtung) ein sehr nützlicher Nebeneffekt erzeugt werden, und der zielstrebige Ausbau der Beleuchtung wäre aufgrund wieder steigender Einwohnerzahlen als rentierliche Investition in die Zukunft zu werten.

Ich wünsche Ihnen sonnenreiche Osterfeiertage, damit wir endlich das künstliche Licht ausschalten können und die wintergeschädigt Seele spürbar erhellt wird.

Jürgen Walther

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