Hainewaldes prickelndes Gold
Von Alexandra Heinz und Maria Mende (8b), Oberland-Gymnasium Seifhennersdorf

Das Firmenschild des Unternehmens. Fotos: Alexandra Heinz
In Hainewalde gibt es nicht nur das bekannte Hainewalder Schloss, die Himmelsbrücke oder das Wasserschloss, sondern auch etwas anderes Besonderes: am Waldrand sprudelt die Quelle von süßer bunter Limonade. Doch was ist nur so faszinierend an der schon lange bestehenden Menschel Limo? Wir gehen der Magie des “Zaubertranks” auf den Grund, die nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt.
Ziemlich versteckt ist die kleine Fabrik der Menschel Limo Hainewald-495/ , direkt hinter einem Feld. Wer hätte gedacht, dass sich in so einem unscheinbaren, abgelegenen Umgebindehaus eine richtige Limonadenfabrik befindet. Gleich, als wir hereinkommen, sehen wir die Maschinen und es riecht schon lecker nach dem süßen Trunk.
Peter Zabel, der Geschäftsleiter, kommt sofort, um uns zu begrüßen. Er beantwortet uns rasch all unsere Fragen. Es ist sehr interessant zu erfahren, wie die Limobrauerei 1899 entstand. Ernst Menschel und seine Frau Lina, die damals mit ihren fünf Kindern auf dem früheren kleinen Bauernhof wohnten, verdienten ihren Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft. Da sie aber zu wenig Geld hatten, um sich und ihre Kinder zu ernähren, suchten sie nach einer weiteren Möglichkeit, um sich noch etwas dazu zu verdienen. Später, als das Ehepaar starb, übernahm ihr jüngster Sohn Erich das Kommando. Während des Kalten Krieges machte die Fabrik der Menschel Limo jedoch eine Pause, die etwa ein bis zwei Jahre dauerte.
Aus der Idee entstand ein Getränk, das bis heute beliebt ist. Es ist wirklich faszinierend, dass 8.000 bis 10.000 Flaschen in sechs bis acht verschiedenen Geschmacksrichtungen am Tag produziert werden, obwohl in dem kleinen Unternehmen nur sechs Personen arbeiten: Fünf Helfer und der Leiter. “Das Besondere an unserer Limonade ist, dass der Zuckersirup von uns selbst angerührt wird”, sagt Peter Zabel. Außerdem kommt in die beliebte Himbeerbrause statt künstlicher Farbstoffe Karottensirup hinein. Die Limonade kommt ohne Haltbarkeitsmittel aus. In einem Fass stecken 150 Kilogramm Zucker. Daraus entstehen dann 4000 Halbe-Liter-Flaschen.
Wir dürfen genau beobachten, wie alles zusammen kommt. Zuerst wird der Sirup gemixt. Dann gelangt das Wasser mit der Kohlensäure dazu. Die frisch gereinigten Pfandflaschen werden mit der bunten Brause gefüllt. Als nächstes demonstriert uns Peter Zabel, wie er die Etiketten mit einer “Pinsel-Leim-Maschine” auf die Flaschen aufklebt – und zum Schluss nkommt och ein Kronkorken drauf.
“Am beliebtesten ist unsere Himbeerbrause, die vor allem im Sommer sehr gern getrunken wird, dicht gefolgt von Waldmeister- und Walderdbeerbrause”, sagt Peter Zabel. Die Limonade sei sehr beliebt bei Gaststätten, am meisten in Oybin und Jonsdorf. Oft sind sie auch auf öffentlichen Feiern oder Rummelplätzen zu entdecken. Übrigens haben die Flaschen einen langen Weg, bis sie schließlich beim Endverbraucher ankommen.
Wir haben die Limonade selbstverständlich auch sofort probiert . Unser Favorit ist die Walderdbeer-Brause, denn die schmeckt so richtig fruchtig und erfrischend. Der Besuch bei dem Familienbetrieb war ein richtig interessantes und tolles Erlebnis. Eine besondere Überraschung war am Ende für uns, dass wir einen Kasten Menschel Limonade mit allen Geschmacksrichtungen geschenkt bekommen haben.
Quelle: SZ-Online vom 19.05.2012