Kinder machen sich für Tobeplatz stark

Von Katja Zimmermann

Kinder machen sich für Tobeplatz stark

Einer der Vorschläge der Kinder: Pferde können Fußball spielen.

Neben dem Reitplatz des Reit- und Fahrvereins „Dreiländereck“ Hainewalde in der Nähe der Himmelsbrücke tut sich etwas. Auf einer etwa 20 mal 40 Meter großen Fläche ist der Mutterboden abgetragen. „Hier wird bis zum Herbst ein Spiel- und Tobeplatz entstehen“, sagt Andree Halfter vom Verein.

Der zusätzliche Mehrzweckplatz wird gebraucht, weil die Reitschüler nicht nur auf dem normalen Reitplatz reiten. Sie müssen die Ponys und Pferde auch einfach mal nur am Zügel führen können, um spielerisch zu lernen, mit den verschiedenen Launen der Tiere umzugehen. „Die Kinder spielen auch gerne mal selbst Pferd und nehmen sich an die Trense“, verrät Andree Halfter schmunzelnd.

Vorhandener Reitplatz reicht nicht aus

Mannschaftsspiele oder sogar „Pferdefußball“ seien ebenso wichtig. „Wir haben schon zeitig festgestellt: Der vorhandene Reitplatz reicht dazu nicht aus“, erzählt Danja Bay (15), die hier seit vier Jahren reitet. Außerdem sei der Reitplatz im Winter nur benutzbar, wenn sehr viel Schnee liegt und kein Bodenfrost herrscht, so Halfter. Deswegen hatten sich die acht- bis 15-jährigen Kinder und Jugendlichen im Herbst mit Unterstützung des Vereins bei dem Projekt „“Hoch vom Sofa“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit selbst gemalten Ideen beworben”:/aktuelles/artikel/hoch-vom-sofa-448/– und Erfolg gehabt.

Susann Krause, die bei dem Projekt als Regionalkoordinatorin für die Bereiche Zittau, Bautzen und Görlitz zuständig ist, erklärt: „Insgesamt werden derzeit in Sachsen 42 Projekte mit je bis zu 2000 Euro unterstützt.“ In der hiesigen Region gibt es beispielsweise noch die Jugendinitiative „Arsch hoch 2.0“ in Ostritz, die sich zum Beispiel für einen Skaterpark im Gewerbegebiet einsetzt. In das Hainewalder Projekt, den Bau des Mehrzweckplatzes, fließen 1990 Euro aus diesem Fördertopf des Landesjugendamtes. „Das hat eine Jugendjury vergeben“, sagt Susann Krause.

Im Plan ist nun, am Wochenende kommender Woche den nächsten Arbeitseinsatz des Vereins zu starten, bei dem natürlich auch die Kinder und Jugendlichen helfen werden. Der neue Platz soll eine ordentliche Entwässerung bekommen. „Die Drainage-Rohre sind so leicht, die können die Kinder transportieren“, erklärt Halfter. Auch für das Zubereiten der Verpflegung für alle können die Reitschüler eingespannt werden. Zwei Männer aus dem Verein sind aus der Baubranche und bringen den nötigen Sachverstand mit. Zwei kürzlich gepflanzte Apfelbäumchen am Rand erinnern bereits an die im Februar gestorbene alte Stute „Jeromé“, die schon zum Inventar gehörte.

Im Herbst soll eine Hecke auf der hinteren Seite den neuen Platzes gepflanzt werden. Dazu möchte Andree Halfter am 15. September zum Hoffest, bei dem auch immer viele Naturmaterialien zum Einsatz kommen, herausfinden, welche Pflanzenart dafür praktisch sei.

Reitend die Pferde Fußball spielen zu lassen ist übrigens wichtig um zu lernen, sich selbst und auch das Pferd zu koordinieren, erklärt Andree Halfter. Weil die Kinder heutzutage nur noch selten draußen rumrennen, hätten viele kaum noch Balance. Das zeige sich dadurch, dass sie sich auf einem großen Gymnastikball gar nicht mehr ausbalancieren können.

www.hoch-vom-sofa.de

Quelle: SZ-Online vom 22.06.2012

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