
Foto: Matthias Weber
Kulturverein will alten Gemäuern neues Leben einhauchen
Von Jan Lange
Hainewalde. Die Turn- und Festhalle wurde heute vor 80 Jahren eröffnet. Demnächst soll sie saniert werden und einen neuen Betreiber bekommen.
Es gibt wohl kaum einen Hainewalder, der sich nicht an eine der zahllosen Feierlichkeiten erinnert, die seit der Einweihung der Turnhalle am 23.Mai 1927 stattfanden – seien es nun die Faschingsveranstaltungen des ehemaligen Dorfklubs, die Kaninchen- und Rassegeflügelaus-stellungen, die Veranstaltungen zum 1. Mai oder die Schuleintritts- und Jugendweihefeiern. Sogar Filme liefen in den frühen Jahren im sogenannten „Dorfkino“.
Genutzt wurde die rund 760 Quadratmeter große Turnhalle, die ab August 1924 nach den Plänen des Architekten Alfred Vetterlein entstand, während der vergangenen 80 Jahre natürlich hauptsächlich durch die Sportvereine.
Heutzutage absolvieren noch die Fußballer während des Winterhalbjahres hier ihr Training, im Gemeindesaal im Obergeschoss übt regelmäßig eine Tanzgruppe und der Kreissportbund bietet immer wieder Rückenkurse an. Auch die Kegelbahn, die 1993 in den alten Umkleideräumen eingebaut wurde, erfreut sich eines regen Zuspruchs.
Kulturverein will betreiben
Dennoch ist es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger in den alten Gemäuern geworden. Vor allem seit dem Ende des Schulsports – die Grundschule wurde 1999 geschlossen und auch die Förderschule lief vor zwei Jahren aus.
Im Gemeinderat Hainewalde wird deshalb seit Längerem über eine Umnutzung der Turn- und Festhalle diskutiert. Die anfänglichen Gedanken, das Gebäude in die Hände der Sportvereine zu legen, stieß auf wenig Interesse. Stattdessen meldete sich der Kulturverein, der die Turn- und Festhalle gern bewirtschaften will – zusätzlich zum „Roaperradl“.
Die Gemeinde ist über das Angebot mehr als froh, schließlich kostet die Betreibung der Halle über 20000 Euro im Jahr. „Auch der Wunsch nach einer Festhalle im Ortszentrum ist nach wie vor vorhanden“, ist sich Hainewaldes Bürgermeister Jürgen Walther sicher. „Dies zeigen vereinzelte Veranstaltungen wie das Blasmusikfest oder die Weihnachtsmärkte.“
Um aber den heutigen Ansprüchen an eine moderne Versammlungsstätte gerecht zu werden, bedarf es einiger Umbauten in dem Gebäude – beispielsweise in Sachen Brandschutz und Fluchtwege. Die Realisierung dieser Baumaßnahmen soll in den kommenden Jahren erfolgen, insgesamt sind dafür 700000 Euro veranschlagt. „Wann der Umbau genau beginnt, ist aber noch nicht abzusehen“, erklärt Walther.
Neuer Hartplatz entsteht
Eine Folge der Baumaßnahmen: die Fußballer müssen ihr Wintertraining künftig nach außen verlegen. „Wir wollen aber nicht den Fußball kaputt machen“, so der Gemeindechef weiter, „sondern haben natürlich nach Alternativen gesucht“, fügt Bürgermeister Walther hinzu. In den kommenden drei Monaten entsteht für knapp 60000Euro neben dem jetzigen Fußballplatz ein beleuchteter Hartplatz.
Quelle: sz-online.de 23.05.2007