Öko-Produkte als Alternative

Von Anne Mareile Moschinski

Immer mehr Leute entscheiden sich für gesundes Essen. In Zittau gibt es mittlerweile zwei Bio-Läden.

Erst gut zwei Monate ist es her, dass Andreas Reuter und Martina Otto den Bio-Laden in der Bautzner Straße von ihrer früheren Chefin Daniela Böhmer übernahmen, doch über Startschwierigkeiten können sich die beiden nicht beklagen. „Ungefähr im Januar stieg die Zahl der Kunden an“, erzählt der 23-jährige Andreas Reuter. Was beide in der gut 40Quadratmeter großen „BIOase“ merken, zeigte sich auch bei der gestern zu Ende gegangenen Messe „Biofach“ in Nürnberg. Dort präsentierten 2000Hersteller, darunter die Kräutermanufaktur von St. Marienthal, ihre Produkte.

Kein Nischenprodukt mehr

„Ich denke schon, dass immer mehr Leute bewusster essen. Vor allem, wenn Vorfälle wie der Fleischskandal oder die mit verbotenen Pestiziden behandelten spanischen Paprika durch die Medien geistern“, sagt Martina Otto, die ursprünglich wegen gesundheitlicher Probleme auf Bio-Produkte aufmerksam wurde.

Zusätzlich, so betont die studierte Maschinenbau-Ingenieurin, würden Öko-Lebensmittel auch besser schmecken. Wie Andreas Reuter ließ sie sich zur Naturkostfachberaterin ausbilden. Angestellt waren beide im Laden von Daniela Böhmer, die ihnen diesen im Dezember überließ. In Hainewalde betreibt Böhmer das Naturkostgeschäft „Kornkammer“. Sie ist der Ansicht: „Viele Leute lassen sich einfach nicht mehr für dumm verkaufen. Sie möchten sicher gehen, dass sie gesund essen.“ Ein Nischenprodukt, davon ist sie überzeugt, sei Bio heute längst nicht mehr. Denn schließlich würden mittlerweile immer mehr Supermarktketten die ökologisch angebauten Lebensmittel anbieten. „Da muss man aber vorsichtig sein. Denn wenn die Lebensmittel nur eine EG-Zertifizierung besitzen, unterscheiden sie sich von der Ware, die es üblicherweise in Bio-Läden zu kaufen gibt“, erklärt die Unternehmerin. So kann ein landwirtschaftlicher Betrieb nach EG-Richtlinien beispielsweise immer noch nebenher konventionell wirtschaften.

In der „Oberlausitzer Biowelt“, die Ralph Pfeifer Anfang des Monats in der Goldbachstraße eröffnete, sind ebenfalls ausschließlich Lebensmittel mit entsprechendem Bio-Prüfsiegel erhältlich. Von Backwaren, Cornflakes, Schokolade bis hin zu Tiefkühlpizza und Kaffee genügen hier alle Produkte den ökologischen Standards, wurden ohne Pestizide angebaut, besitzen keine Geschmacksverstärker. „Ich bin wirklich überrascht, dass der Bedarf nach Bio so groß ist“, sagt Ralph Pfeifer. Die meisten Kunden legen bei ihm Wert auf eine ausführliche Beratung. „Und die gibt es im normalen Supermarkt eben nicht“, lächelt er.

Quelle: sz-online.de 19.02.2007

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