Streit um Roschertalradweg ist noch nicht beigelegt

Von Jan Lange

Streit um Roschertalradweg ist noch nicht beigelegt

Von Mittelherwigsdorf führt ein Radweg durch das Roschertal nach Hainewalde, der auch Teilstück überregionaler Radwege ist. Foto: M.Weber

Kreisumweltamt und Landesdirektion sind sich weiter uneinig darüber, ob die Strecke asphaltiert werden soll oder nicht.

Wird der Radweg durchs Roschertal nun gebaut oder nicht? Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es auch nach gut einem Jahr nicht. Dies liegt vor allem an den unterschiedlichen Auffassungen der Landesdirektion in Dresden und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. Während die Landesdirektion auf einer Asphaltierung des Radweges besteht, fordert das Kreisumweltamt einen sandgeschlämmten Weg.

Mittendrin in dem Streit stehen die beiden beteiligten Gemeinden Hainewalde und Mittelherwigsdorf, die ohne Fördermittelbescheid keine Bauaufträge vergeben können. Mittelherwigsdorfs Bürgermeister Bernd Rößner hatte vor Wochen erklärt, dass ohne eine baldige Einigung das Projekt Roschertalradweg für seine Gemeinde gestorben ist.

Ganz so konsequent ist sein Kollege aus Hainewalde, Jürgen Walther, nicht. Er will das Bauvorhaben auf keinen Fall begraben. „Dann brauchen wir über Tourismus nicht mehr zu reden“, steht für ihn fest. Seine Kritik richtet sich vor allem an die hiesige Umweltbehörde, die nach seinen Worten vollkommen unbeweglich ist.

Die Gemeinde Hainewalde, so erklärt Walther, könne jedenfalls auch mit einer Asphaltierung des Radweges leben. „Dadurch mindern sich die Folgekosten “, stimmt der Hainewalder Gemeindechef der Argumentation der Landesdirektion zu. Unter den Mittelherwigsdorfer Gemeinderäten ist die Stimmungslage vollkommen anders. Vor allem die Vertreter der Offenen Liste setzen sich für einen sandgeschlämmten Radweg ein. Das Roschertal ist ein Naturschutzgebiet, so ihre Begründung. Genauso hat es das Kreisumweltamt bereits vor Jahren festgestellt. Bei einer Vor-Ort-Begehung mit dem damaligen Amtsleiter Günter Geyer wurde das Roschertal als sensibles Gebiet eingestuft und eine Asphaltierung hier ausgeschlossen. An dieser Meinung hält die Umweltbehörde bis heute fest.

Dies schließt eine Förderung durch das Land nicht grundsätzlich aus. In ökologisch sensiblen Gebieten könnten auch nicht asphaltierte Radwege gefördert werden, wie Holm Felber, der Pressesprecher der Landesdirektion, auf SZ-Nachfrage vor Wochen erklärt hatte. Dazu bedarf es allerdings einer besonderen Begründung.

Ein Knackpunkt, so war vom Landratsamt zu erfahren, ist außerdem die Widmung als landwirtschaftlicher Weg. Dies sei das Problem beim Förderantrag.

Quelle: SZ-Online vom 04.07.2009

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