Turmhaube soll aufs Hainewalder Schloss

Von Holger Gutte

Hainewalder Schloss mit Spitze

Hainewalder Schloss mit Spitze

Etwa zehn Meter hoch ist die gewaltige Turmhaube des Hainewalder Schlosses. 1996/97 ist sie vom damaligen kurzweiligen Investors abgenommen worden, weil er darunter ein Café eröffnen wollte. Seitdem nagt der Zahn der Zeit noch mehr an dem ohnehin schon sanierungsbedürftigen Bauteil. „Wenn die Turmhaube wieder auf seinem angestammten Platz wäre, ist das eine Symbolwirkung für die Sanierung des Schlosses“, schwärmt Gabriele Großhans. Die Vorsitzende des Fördervereins zur Erhaltung des Kanitz-Kyaw’schen Schlosses setzt dafür jetzt alle Hebel in Bewegung. Vereinsmitglieder und andere Unterstützer wie beispielsweise Dr. Holger Knüpfer stärken ihr dabei den Rücken. Zittaus ehemaliger Wirtschaftsförderer wendet sich gerade an die Handwerker und Unternehmer in Hainewalde, um Spenden für das Projekt „Turmhaube“ aufzutreiben.

10.000 Euro gespendet

Den Anstoß für das ehrgeizige Vorhaben hat Gabriele Großhans eine großzügige Spende beim Schlossrundgang eines jungen ehemaligen Hainewalders gegeben. Bei der Schlossführung hatte er kurz zuvor gehört, dass sich der Verein gerade wieder vornimmt, 10.000 Euro an Spenden aufzutreiben. „Plötzlich nimmt er mich beiseite und sagt mir, er hätte gleich die 10.000 Euro für uns“, erzählt sie. Anfangs hielt sie es für einen Scherz. Aber dann erzählte er ihr, dass er mittlerweile in München lebt und dort ein Software-Geschäft betreibt. „Er fühle sich aber noch als Hainewalder, und das Schloss liegt ihm am Herzen.
Am vergangenen Wochenende haben die Vereinsmitglieder gleich die nächste Spende erhalten. Weil ein Großschönauer Brautpaar vom Ambiente und ihrer Hochzeit im Schloss so überwältigt war, spendet es gleich 400 Euro.
In diesem Jahr wird sich hier nicht mehr viel bewegen lassen, aber die Schlossfreunde wollen Vorlauf schaffen. Vielleicht wäre 2011 doch noch etwas möglich gewesen, doch die Abgabefrist für Fördermittelanträge bei der Stiftung der Ostdeutschen Sparkasse ist gerade abgelaufen. Gabriele Großhans bedauert das. Sie hätte gern erst einmal schnell den Antrag gestellt und die fehlenden Unterlagen nachgereicht. Auf etwa 200.000 Euro werden die Kosten für die Sanierung und das Aufsetzen geschätzt. – Auch, weil die Haube nicht fachgerecht abgenommen wurde. Die Zeit drängt allerdings. Denn die Turmhaube neigt sich schon etwas. Kippt sie um, werden die Kosten noch höher.

„So schnell geht das aber nicht“, sagt Großschönaus Bürgermeister Frank Peuker. Das Ansinnen findet er gut und will es auch unterstützen. So ein Projekt will er aber vorher mit dem Gemeinderat abstimmen und auch nicht ohne eine detaillierte Kostenschätzung angehen. Es gibt 35 Vereine und Initiativen in der Gemeinde, die alle das Dorf mit Leben erfüllen und Hilfe brauchen, berichtet er. Zudem sei die Verwaltung angesichts der Flutschadensbeseitigung und der Maßnahmen Naturparkhaus und Schulen an der Grenze ihres Möglichen.
Leider, so der Bürgermeister, habe ihm der Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens jetzt mitgeteilt, dass es dem Freistaat nicht möglich sei, angesichts der personellen und finanziellen Situation, das Hainewalder Schloss zu übernehmen.

Spendenkonto:

  • Kennwort Schloss Hainewalde
  • Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
  • Konto-Nr: 3000 205 534
  • BLZ: 850 501 00

Verweise:

Quelle: SZ-Online vom 27.07.2011

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