Warum nicht Mozarts Zauberflöte?
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Kyawschen Schlosses bestimmten das Thema am dritten Juniwochenende in der Mandaugemeinde Hainewalde. Vor 250 Jahren, am 17. Juni 1755, wurde das auch heute noch eindrucksvolle, wenn auch stark sanierungsbedürftige Gebäudeensemble eingeweiht. Anlass für die Hainewalder und ihre Gäste, drei Tage lang zu feiern. Der Schlossverein unter Vorsitz von Gabriele Großhans hatte sich dazu ein abwechslungsreiches Programm einfallen lassen. So begeisterte eine Lasershow vor der historischen Kulisse am Samstagabend jung und alt. Am Vormittag ließen sich rund 250 Einwohner auf den Terrassen des Schlosses ablichten. Es gab Konzerte und Kindervergnügen.
Nach dem nun schon traditionellen Gottesdienst mit Pfarrer Matthias Schmidt, führte die Junge Gemeinde ein Theaterstück unter freiem Himmel auf. Die Kostüme für die Laienspieler und Akteure des Schlossfestes sponserte das Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau.
Besonders begeistert war Dr. Dietrich von Kyaw, Botschafter a. D. und Nachkomme der ehemaligen Herrschaft von Kanitz-Kyaw von dem festlichen und vergnüglichen Treiben: „Das hat es hier noch nicht gegeben. Es zeigt, wie verbunden die Hainewalder noch heute mit ihrer Geschichte sind.“ Für die von Kyaws war das Schlossjubiläum Anlass für ein Familientreffen. Am weitesten gereist war Carolina Hopsen aus Kapstadt Südafrika.
Mit dabei war auch Hobby-Geologe Michael Kyaw und seine Gattin Doris aus dem hessischen Wöllstadt. Sie verkauften Mineralien zu Gunsten des Schlossvereins.
Der Förderverein setzt sich seit einigen Jahren für den Erhalt und die touristische Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Bauensembles ein, das durch seine Terrassen und die heute nicht mehr vorhandene Orangerie einst auch als „Sanssouci der Oberlausitz“ bezeichnet wurde. Ziel des Fördervereins ist es unter anderem, die Gebäude zu sichern und zu erhalten, Schloss und Park als touristische, kulturelle und künstlerische Stätte der Region nutzbar zu machen. So finden 14täglich Schlossführungen statt und zum Tag des Offenen Denkmals im September kommen Hunderte, um sich das Kyawsche Schloss, das so genannte Wasserschloss, die Kirche und die berühmte Kyawsche Gruft anzuschauen.
Auch Intendant Roland May ist längst bezaubert von Schloss und Park in Hainewalde. „Das wäre schon die ideale Kulisse für ein Theaterstück“, meinte er. Gabriele Großhans weiß dagegen schon ganz genau, welche Aufführung sie in Hainewalde gern sehen und hören möchte: „Mozarts Zauberflöte“. Schon für die Idee gab’s spontanen Beifall der Festgäste.
Text: Pressestelle, Marina Michel
Fotos: Ursula Schulz
Mehr über den Förderverein und die Geschichte der Hainewalder Schlösser erfahren Sie im Internet unter www.schloss-hainewalde.de
(Artikel aus Landkreisjournal Nr. 234/2005) 06.07.2005