Schlosssanierung steht unter Zeitdruck

Von Holger Gutte

Zum zweiten Mal hintereinander haben die Gemeinderäte jetzt auf ihrer Sitzung keinen Bauauftrag für die Notsicherung des Ostflügels am Kanitz-Kyaw´schen Schloss vergeben. Eigentlich sollten die Arbeiten hierfür im Juni beginnen. Doch schon im Mai gab es einen herben Schlag für das Projekt. Als Eigentümer des barocken Schlosses von 1755 hatte die Gemeinde Großschönau damals sechs Firmen angeschrieben. Keine hatte jedoch ein Angebot abgegeben.

Danach ist nun die Notsicherung des Ostflügels am Kanitz-Kyaw´schen Schloss in einem sogenannten öffentlichen Teilnehmerwettbewerb im Sächsischen Ausschreibungsblatt ausgeschrieben worden. Acht Angebote hatte die Gemeinde daraufhin erhalten. „Zwei davon mussten wir aber wegen unvollständiger Unterlagen ausschließen“, sagte Bürgermeister Frank Peuker auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. Aber auch mit den anderen sechs abgegebenen Angeboten kommt die Gemeinde bei den Schloss-Projekt nicht weiter.

190.000 Euro stehen als Fördermittel für die Notsicherung des Ostflügels über eine Stiftung zur Verfügung. Die Angebote für den Bauauftrag liegen allerdings weit über dieser Summe. Das kann die Gemeinde nicht finanzieren.

„Deswegen haben wir nun noch einmal erheblichen Abstimmungsbedarf“, sagte Bürgermeister Frank Peuker jetzt auf der Gemeinderatssitzung. Für die Gemeinde gilt es nun vor allem zusammen mit den Statikern und dem Ingenieurbüro zu prüfen, inwieweit der Auftrag bei Beibehaltung des Zieles reduziert werden kann.

„Unser Ziel ist nach wie vor die Notsicherung des Ostflügels“, schildert Haupt- und Bauamtsleiter Peter Pachl. Hauptaufgabe wird dabei die Standsicherheit des Gebäudebereiches sein. Dazu gehört unter anderem auch die Verbesserung der Pfeilerstabilität. Ebenso muss das Oberflächenwasser abgeleitet werden. Notwendig sind des Weiteren der Einbau von Verankerungen und sogenannte Vernadelungen. Letztere sollen weitere Rissbildungen verhindern. Dafür werden in die Mauerwerksrisse Schlitze eingefräst. Eingemauert kommen dann in diese zur Sicherung eine Art Gewindestifte, schildert der Haupt- und Bauamtsleiter. Zur Notsicherung des Ostflügels am Kanitz-Kyaw´schen Schloss gehört aber auch noch das Sichern der Gewölbedecke in diesem Bereich.

„Uns sitzt die Zeit im Nacken“, sagt der Bürgermeister. Denn die Geldzuweisungen für das Bauvorhaben müssen für die Inanspruchnahme der Fördermittel bis zum 31. Oktober erfolgen. So gesehen, müsste auf der nächsten Ratssitzung der Bauauftrag vergeben werden.

Quelle: sz-online.de 10.07.2010

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